Lokalsport FC will mehr eigenen Nachwuchs im Seniorenbereich binden

Jugendfussball · Unabhängig vom Abstieg der U19 und dem Aufstieg der U17 soll im Westend die Durchlässigkeit nach oben hin verbessert werden.

Freud und Leid liegen aktuell beim 1. FC Mönchengladbach eng beieinander: Während die U19 nach dem 0:4 beim 1. FC Köln und zwei Spielzeiten Zugehörigkeit aus der A-Junioren-Bundesliga abstieg, jubelte die U17 der Westender nach einem 1:1 beim BV 04 Düsseldorf darüber, zwei Spieltage vor Schluss den Aufstieg in die B-Junioren-Bundesliga geschafft zu haben. "Es wäre schön gewesen, wenn die U19 es doch noch geschafft hätte", sagt FC-Jugend-Obmann Rolf Straßburger. "Aber wir freuen uns natürlich sehr über den unerwarteten Erfolg der U17."

Deren erstmaliger Aufstieg in die Bundesliga war übrigens alles andere als geplant. "Wir wollten oben mitspielen. Als sich dann aber abzeichnete, dass die U16-Teams vorne landen würden, haben wir unsere Chance gesehen", sagt Straßburger. Die U16-Teams der Bundesligisten dürfen nicht aufsteigen, so dass der FC letztlich nur unter die ersten vier kommen musste, um selbst aufzusteigen. U17-Trainer Kevin Kreuzberg, wird indes die Früchte seiner Arbeit nicht ernten können, weil er in der kommenden Saison die U19 übernimmt. Dass er so "nur" einen Niederrheinligisten trainieren wird, ist zwar ärgerlich, war aber letztlich nicht zu verhindern. "Wir hatten einen sehr jungen Kader, bei dem im Gegensatz zu den Konkurrenten die Erfahrung fehlte", sagt Straßburger mit Blick auf die U19. "Vor allem in den engen Spielen hat das wohl den Ausschlag gegeben."

Kreuzberg soll versuchen, mit seinem Team in der Niederrheinliga eine gute Rolle zu spielen. Ob das für die sofortige Bundesligarückkehr reicht, wird der Saisonverlauf zeigen. Zunächst muss er entscheiden, welche Spieler aus dem jetzigen Kader bleiben dürfen. Was in der abgelaufenen Saison zum Problem wurde, könnte sich dabei jetzt als Vorteil erweisen: Bleiben viele U18-Spieler, verfügt er über einen Kader mit reichlich Bundesliga-Erfahrung. Straßburger macht deutlich, was der FC plant: "Wir wollen unseren Anspruch unterstreichen, unter den Amateurvereinen für herausragende Jugendarbeit zu stehen. Ein dauerhafter Platz in der U19- oder U17-Bundesliga ist sicher erfreulich, aber mit unseren Möglichkeiten nicht realistisch." Viel Wert legt Straßburger darauf, dass der Kader der U19-Junioren so zusammengestellt wird, dass die Spieler zukünftig auch gut bei den Herren integriert werden können. "In der vergangenen Saison hat uns die Mehrzahl der Spieler verlassen. Wenn zukünftig drei oder vier Spieler bleiben, liegen wir im Soll."

Die Westender sind beim männlichen und weiblichen Fußball-Nachwuchs leistungsorientiert. Dazu werden aber viele Trainingszeiten benötigt. Da stößt die Ernst-Reuter-Anlage mit zwei Plätzen an ihre Leistungsgrenze. "Wir haben den Trainingsbetrieb nur aufrechterhalten können, weil wir Zeiten auf den Anlagen in Odenkirchen-Süd und im Sportpark West zugewiesen bekommen haben", sagt Straßburger. Er fände es optimal, wenn im Westend ein weiterer Kunstrasenplatz mit Flutlicht zur Verfügung stünde. "Aber das ist aktuell unrealistisch", sagt er. So wird vielen FC-Teams weiter nur ein halber Fußballplatz zum Training zur Verfügung stehen - für die Ansprüche des FC nicht gerade förderlich.

(HW)
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