Lokalsport FC-Keeper Dreßen will sich von K.o. nicht ausbremsen lassen

Fussball · Der Schock der Mitspieler saß tief in der dritten Minute des Oberligaspiels vom 1. FC Mönchengladbach in Hönnepel-Niedermörmter. Torwart Peter Dreßen lag regungslos auf dem Boden. Nach einer Flanke war der Ball zuvor per Kopf an den langen Pfosten gelangt, Hönnepels Spieler hatte den Ball volley genommen und dabei Dreßen aus kurz Distanz mitten im Gesicht getroffen. "Ich kann mich an den Vorgang selbst gar nicht erinnern. Ich war einfach weg und habe nicht einmal mehr meinen Kollegen auf der anderen Seite gesehen", sagt Dreßen nun einige Tage später, noch immer ein wenig mitgenommen.

Lokalsport: FC-Keeper Dreßen will sich von K.o. nicht ausbremsen lassen
Foto: kpn/Archiv)

Er wurde sofort ins Krankenhaus nach Emmerich gebracht und dort gründlich untersucht. Eigentlich wollten ihn die Ärzte noch länger zur Beobachtung da behalten. "Aber aus den unterschiedlichsten Gründen wollte ich unbedingt nach Hause, zumal ich mich schon wieder besser fühlte", erzählt Dreßen. Er klagte zu Wochenbeginn zwar noch über Kopfschmerzen und leichte Übelkeit, allerdings traute er sich schon wieder in sein Geschäft, denn für das Pfingstfest galt es schließlich, in der Metzgerei einiges vorzubereiten. "Ich habe mich da aber ziemlich zurückgehalten", sagt er.

Nicht zurückhalten will er sich indes sportlich: "Wir haben noch drei Spiele auf dem Programm. Da will ich im Tor stehen und helfen, die Klasse doch noch zu halten. Das wird zwar schwierig, ist aber immer noch möglich", sagt er. Zwei Wochen Pause haben die Amateure bis zum nächsten Spieltag. Dann dürfte auch Dreßens blaues Auge verschwunden sein, so dass er im Tor wieder den Durchblick haben wird.

Nach dem letzten Spieltag wird er den FC dann nach fünf sehr erfolgreichen Jahren verlassen. "Berufsbedingt kann ich nur zweimal pro Woche trainieren. Das war dem Verein zu wenig. Da blieb mir nur ein Wechsel, weil ich weiterhin spielen will", sagt Dreßen. In Giesenkirchen, wo er schon als A-Jugendlicher zu Beginn seiner Karriere in der 1. Mannschaft spielte, wird man sich freuen, einen solchen erstklassigen Routinier in der kommenden Saison wahrscheinlich in der Bezirksliga zur Verfügung zu haben. "Ich freue mich auf die neue Aufgabe, werde aber auch die tollen Jahre beim FC nicht vergessen", sagt der 34-Jährige. Immerhin hatte er nach seiner Oberligazeit in Baden-Württemberg beim SGV Freiberg in jungen Jahren Anfragen aus der Regionalliga. "Aber da wollte ich wieder nach Hause, weil mein Beruf nach meiner Ausbildung im Süden Vorrang hatte", sagt Dreßen. Schließlich konnte er aus dem Süden auch noch seine Frau mitbringen und wird nun in den nächsten Monaten Vater. Dann braucht er sicherlich mehr Zeit für Beruf und Privatleben. Die hat er in Giesenkirchen.

(RP)
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