Analyse Erfreulich, aber nicht überraschend

Fussball · analyse In der Bezirksliga steht ein Trio aus Gladbach an der Spitze, bei den beiden Landesligisten scheint das Zittern der Vorsaison ein Ende zu haben. Bessere Zeiten für die Amateurfußballer lässt allein die Tatsache vermuten, dass in beiden Ligen kein Klub langfristig vom Abstieg bedroht ist.

 Der SV Lürrip kassierte am Sonntag gegen den TuS Grevenbroich eine 0:1-Niederlage. Dennoch ist der Klub mit zehn Punkten "oben dran". Foto: kn

Der SV Lürrip kassierte am Sonntag gegen den TuS Grevenbroich eine 0:1-Niederlage. Dennoch ist der Klub mit zehn Punkten "oben dran". Foto: kn

Foto: Theo Titz

Gladbachs Amateurfußball ist auf dem Weg nach oben. Das jedenfalls lässt ein Blick in die Tabellen der regionalen Spielklassen vermuten. Dass bessere Zeiten für die Amateurfußballer anbrechen, legt allein die Tatsache nahe, dass in Landes- und Bezirksliga kein Klub langfristig vom Abstieg bedroht ist. Ein Sahnehäubchen vermittelt sogar der Blick in die Bezirksliga-Tabelle, wo gleich ein Gladbacher Trio an der Spitze steht.

Doch es sei gestattet, vor einer allzu großen, übertriebenen Euphorie zu warnen. Neun Mannschaften sind in der Gruppe 4 nur durch zwei Punkte getrennt. Da kann sich das schöne Bild von Spieltag zu Spieltag sehr schnell ändern. Erfreulich sind vor allem die beiden Neulinge Victoria Mennrath und Rheydter Spielverein, die die Liga gehörig durcheinanderwirbeln. Vor allem Mennrath ist wegen seiner überragenden Offensive kaum zu bremsen.

Allerdings gilt das leider auch für den Anhang im negativen Sinn. In Rheydt sorgten Mennrather Fans für eine längere Spielunterbrechung. In dieser Partie musste der RSV zum ersten Mal eine Niederlage einstecken, kann aber im Nachholspiel in St. Tönis (heute um 19.30 Uhr) bereits durch einen Punktgewinn die Tabellenführung zurückerobern.

Beachtlich ist auch das Abschneiden der Giesenkirchener, denen man nach der Vizemeisterschaft im Vorjahr und personellen Verlusten nicht direkt wieder eine Spitzenposition zugetraut hatte. Direkten Kontakt nach oben hat der SV Lürrip, die FC-Reserve ist auf dem besten Weg, sich ebenfalls nach oben zu arbeiten.

Diese Entwicklung ist erfreulich, allerdings mit einem Blick zurück keineswegs überraschend. In der vorigen Saison hatten die Mönchengladbacher auch mit Vereinen zu tun, die in dieser Spielzeit einer anderen Gruppe angehören. Der ASV Süchteln spielt inzwischen in der Landesliga, Topmannschaften wie VfL Tönisberg (Vorjahrsdritter), FC Aldekerk (Vierter), VfB Uerdingen (Sechster) und Wachtendonk (Achter) spielen nun in Gruppe 5.

Auch für die Landesligisten Odenkirchen und 1. FC Mönchengladbach scheint das zuletzt jährliche Zittern ein Ende zu haben. Der FC ist Fünfter und neben Spitzenreiter Nettetal und dem Zweiten SC Velbert noch ungeschlagen. Allerdings hatte der FC bisher vermeintlich leichte Gegner. "Wir haben ein recht gutes Auftaktprogramm. Spielerisch haben wir sicher noch Luft nach oben, aber schon viele Punkte gesammelt, so dass wir gegen stärkere Gegner nicht unter Druck stehen", sagt Trainer Markus Horsch.

Odenkirchen muss sich augenblicklich mit Platz zehn zufrieden geben. Allerdings musste 05/07 gegen die Aufstiegskandidaten (in Velbert und Meerbusch, gegen Nettetal) antreten. Gute Leistungen wurden dabei allerdings durch keinen einzigen Punktgewinn belohnt. Immerhin wurde der Tabellenvierte Heiligenhaus mit 3:0 abgefertigt. "Wir sind besser geworden, aber gegen die Spitzenmannschaften haben wir uns durch Platzverweise selbst um bessere Ergebnisse gebracht. Wir sind dennoch mit der Entwicklung sehr zufrieden", sagt Odenkirchens Sportlicher Leiter Mathias Komor.

Wirft man noch einen Blick in die nähere Umgebung, dann ist auch dort ein Aufwärtstrend zu erkennen. Süchteln schlägt sich als Neuling in der Landesliga bravourös, und Jüchen scheint in der dritten Landesliga-Spielzeit endlich angstfrei spielen zu können. Allein der 1. FC Viersen bereitet Sorgen als Tabellenvorletzter.

(RP)
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