Lokalsport Endlich Kreisliga B!

Fussball · Der ewige C-Ligist Eintracht Güdderath feiert mit seiner Dritten Mannschaft den ersten Aufstieg. Auch außerhalb des Platzes macht der kleine Verein mit innovativen Ideen von sich reden.

 Ein Dokument der Güdderather Zeitgeschichte: Das Foto der Aufstiegsmannschaft der Saison 2015/16.

Ein Dokument der Güdderather Zeitgeschichte: Das Foto der Aufstiegsmannschaft der Saison 2015/16.

Foto: Horst Höckendorf

40 Jahre Eintracht Güdderath in der Kreisliga C, das ist eine Zeitspanne, die einem halben Menschenleben entspricht und länger andauert, als die Mauer zwischen West- und Ostdeutschland stand. Doch nun also beginnt eine neue Zeitrechnung bei den Güdderathern.

Selbst Tage, nachdem der Meistertitel der Dritten Mannschaft und der damit verbundene Aufstieg in die Kreisliga B feststanden, können einige Güdderather das Erreichte immer noch nicht ganz realisieren. Trainer David Dickmeiß erzählt so, dass man sich selbst einen Platz unter den ersten Fünf als Ziel gesetzt hatte. Nach der Vorrunde hatte Dickmeiß dann aber personell noch mal nachgelegt. "Und alle Neuzugänge haben uns definitiv weitergeholfen. Dass sie sich so schnell an unser System angepasst haben, überrascht mich trotzdem", sagt er. Geschäftsführer Bernd Schnittke ergänzt, dass die Dritte alle erdenkliche Unterstützung von Vereinsseite erhalten habe. "Als Zielsetzung steht natürlich der Klassenerhalt im Vordergrund, aber vielleicht gelingt uns auch in der B-Liga eine Überraschung. Es gibt in jeder Gruppe vier, fünf Teams, die den Titel unter sich ausmachen werden, ohne die neue Zusammensetzung zu kennen. Doch alle anderen Teams können besiegt werden", sagt Schnittke, selbst die gute Seele des Vereins.

In der Außendarstellung beschreitet der Club schon seit längerem einen neuen Weg und gilt da durchaus als Vorreiter. "Wir nutzen die neuen Medien wie Facebook, Twitter, Fupa.net oder Fussball.de konsequent und füllen sie mit Inhalten wie Fotos oder Bewegtbildern. Da wir nur ein ganz kleines Budget zur Verfügung haben, müssen wir alles nutzen, was nichts oder nur kleines Geld kostet", erklärt Initiator Alex Dahmen. Selbst größere Vereine fragen mittlerweile nach, mit welchen Mitteln die Eintracht so etwas auf die Beine gestellt hat, weil die Zugriffszahlen sich längst im fünfstelligen Bereich befinden. Zudem hofft Güdderath, durch die erhöhte Reichweite auch für Sponsoren interessanter zu werden.

Dickmeiß, Schnittke, Dahmen und Christian Mösges als Kameramann und Fotograf sind Güderraths Macher im Hintergrund. "Für die Jahreshauptversammlung werden neben mir sicher der eine oder andere ebenfalls in den Vorstand gewählt werden", sagt Schnittke, der nun entgegen ursprünglicher Pläne doch weitermachen will.

Dickmeiß ist unterdessen dabei, die Mannschaft für das Abenteuer Kreisliga B personell zu rüsten und hat dafür auch schon einige Gespräche geführt. Doch solange die Unterschrift nicht unter dem Vertrag steht, solange gibt es keine Bekanntmachung seitens des Vereins. "Die Spieler passen spielerisch und auch menschlich optimal in unsere Vereinsstruktur", meint der Trainer. Und Dahmen ergänzt: "Wir haben zwar keinen Kunstrasenplatz, aber eine der schönsten Anlagen im Stadtgebiet. Und der Zusammenhalt untereinander ist einfach überragend, das kompensiert einiges. Zudem gibt es unter den Entscheidungsträgern durch flache Hierarchien nur kurze Wege."

Eines ist jedenfalls sicher - durch den Aufstieg ist es erst einmal vorbei mit dem Negativimage des Bauernvereins, mit dem sich die Eintracht seit Jahrzehnten im Kreis konfrontiert gesehen hatte. Sportlich will Güdderath einfach weiter für Furore sorgen.

(hohö)
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