Lokalsport Der Aufwand des FC zahlt sich noch nicht aus

Fussball-Landesliga · In Kalkum erwartet den FC ein Gegner auf Augenhöhe. Odenkirchen wäre in Heiligenhaus mit einem Punkt zufrieden.

 FC-Trainer Marcel Winkens betreibt Video-Analysen und wertet Statistiken seiner Mannschaft aus. Noch driften die Akribie des Coaches und die Erfolge auf dem Platz aber auseinander.

FC-Trainer Marcel Winkens betreibt Video-Analysen und wertet Statistiken seiner Mannschaft aus. Noch driften die Akribie des Coaches und die Erfolge auf dem Platz aber auseinander.

Foto: Dieter Wiechmann

Sie gingen zusammen in die Luft, und zwar in Richtung Glasgow. Mathias Komor, Sportlicher Leiter beim Landesligisten Odenkirchen, ist seit seiner Jugendzeit Borussen-Fan. Sein Schwager und sportlicher Konkurrent Marcel Winkens war am Dienstag mehr aus Interesse als Trainer des 1. FC Mönchengladbach dabei.

Er hätte aber inzwischen allen Grund gehabt, schon auf dem Boden der Ernst-Reuter-Anlage in die Luft zu gehen. Denn seine junge Truppe leistet sich mehr Fehler, als ihm lieb sein kann. Das Trainerteam arbeitet sehr aufwendig, aber bisher reichte es nur zu zehn mageren Punkten. Dabei wird mit modernen Trainingsmethoden, Videos und Statistiken gearbeitet. "67 Prozent der gegnerischen Angriffen führen zu Toren, wir nutzen unsere Chancen nur in 37 Prozent", nennt Winkens ernüchternde Erkenntnisse seiner Analysen.

Allerdings hatte der FC es bisher meist mit sehr starken Gegnern zu tun. "Jetzt kommen Mannschaften, gegen die wir unbedingt besser abschneiden müssen", sagt der Trainer. Kalkum, das ein noch geringeres Durchschnittsalter (21,8) hat als der FC (22,5), musste am vergangenen Spieltag eine heftige 1:7-Klatsche in Rath einstecken. Dort wird nach dem Abstieg ebenso neu aufgebraut wie beim FC. Es müsste also ein Gegner auf Augenhöhe sein.

Allerdings wird der Torschütze vom Dienst, Derman Disbudak (acht Tore) in Kalkum und auch in den weiteren Spielen fehlen, weil man sich getrennt. Zu hören war, dass der Torjäger in einer höheren Klasse spielen will. Das wird dann möglich sein, wenn der FC sein Einverständnis gibt oder Disbudak einen Vertrag bei einem anderen Klub erhält.

Wesentlich gelassener aufgrund der sportlichen Erfolge hat Mathias Komor den Flug auf die Insel angetreten. "Die Mannschaft hat sich entwickelt und tolle Spiele abgeliefert. Manchmal ist es unglücklich gelaufen, ganz selten schlecht. In meiner Funktion achte ich aber auch darauf, dass unsere Reserve und die Jugendmannschaften gut abschneiden. Auch da geht es aufwärts", sagt er. 40 Punkte hat sich die Mannschaft als Saisonziel gesetzt, um den Klassenerhalt zu sichern, bereits 14 sind auf dem Konto. "Wir sind vor allem im Kollektiv stark. Funktioniert das nicht, haben wir Probleme", sagt Komor. In Heiligenhaus muss dieses Kollektiv wieder sehr konzentriert arbeiten. Das 2:2 des Gegners am vergangenen Sonntag bei Spitzenreiter Vohwinkel muss Warnung genug sein.

Im Gegensatz zum FC ist Odenkirchen vor allem in der Offensive sehr gut besetzt. Damir Hamidovic und Vensan Klicic ergänzten sich beim 3:1 gegen Velbert hervorragend. Die Dreierreihe hinter diesen Spitzen ist ebenfalls torgefährlich und kann das Stürmerduo glänzend in Szene setzen.

Für Odenkirchens Erfolg ausschlaggebend ist aber auch, dass diese fünf Offensivkräfte ein großes Laufpensum abliefern und bei der Abwehrarbeit tatkräftig mitarbeiten. "Es stimmt bei uns im Moment. In Heiligenhaus wäre ich aber schon zufrieden mit einem Punkt", sagt Komor. Sein Schwager müsste in Kalkum am besten drei Punkt ergattern. Borussia hat es Winkens und seiner Mannschaft mit dem 2:0 in der Champions League vorgemacht. Die Landung dürfte erfreulich gewesen sein.

(RP)
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