Handball David Breuer: der kleine Riese

Handball Ein Torjäger muss in der Bundesliga ein Riese sein. An die zwei Meter hoch, mit Muskelpaketen ausgerüstet, denen ein Block nichts ausmacht, wenn er mal wieder aufs Tor hämmert. All das ist David Breuer nicht, nur eines trifft auf ihn zu: Er ist Torjäger. Und was für einer. Der Linkshänder des Zweitligisten TV Korschenbroich spielt den Fakten zu Folge die Saison seines Lebens. 250 Tore in 25 Spielen, einsamer Spitzenplatz in der Torjägerliste, der drittbeste Werfer hat gerade einmal 164 Tore erzielt – wenn Breuer in dieser Spielzeit einmal weniger als zehn Tore wirft, ist klar: Da stimmt etwas nicht. Keine Frage: David Breuer, 2007 vom Nachbarn Dormagen "abgeschoben", ist Korschenbroichs Lebensversicherung.

Dabei bringt der 28-Jährige eine Größe von gerade einmal 1,80 Meter und ein Gewicht von 78 Kilo mit, was einem Rückraumspieler normalerweise etwa so viel hilft wie einem 100-Meter-Sprinter eine Bleiweste. Seinen Größennachteil kompensiert Breuer mit einer unglaublichen Präzision beim Wurf, einer immensen Dynamik in den dünnen Armen, einer enorme Geschwindigkeit und einem gesunden Durchsetzungsvermögen. "Er ist ein Phänomen", sagt der Sportliche Leiter Klaus Hintzen. Es gibt keinen vergleichbaren Spieler in der Zweiten Liga. Einen kleinen Riesen. Daher sind die Verantwortlichen des TVK auch bemüht, Breuer zu halten. Er hat einen Vertrag bis Saisonende mit einer Option für ein weiteres Jahr. "Wir sind vorsichtig optimistisch, mit den Schlüsselspielern zu verlängern", sagt Hintzen.

Zu den Schlüsselspielern gehört zum Beispiel auch Marcel Görden, der zuletzt verletzt war, am Wochenende gegen die TSG Groß-Bieberau (Anwurf 19.30 Uhr, Waldsporthalle) aber wieder einsatzfähig sein soll. "Er wird wahrscheinlich spielen können", sagte Trainer Khalid Khan. Dazu kommen in Jörn Ilper und Bodo Leckelt zwei erfahrene Abwehr-Hünen. Ob Daniel Schürings (ebenfalls aus der Landesliga-Reserve) antritt, ist unklar. Wenn Leckelt und Schürings eingesetzt werden, sind beide für die Erste vorerst festgespielt.

Am Wochenende wird der Kreispokal ausgespielt, erstmals nach dem Modus "Final Four". Am Samstag sind die Halbfinals in der Jahnhalle, am Sonntag die Endspiele der Frauen und der Männer. Favoriten sind naturgemäß die Vorjahressieger Turnerschaft Lürrip (Landesliga) und Rheydter TV (Frauen-Oberliga). "Die Meisterschaft ist mir viel wichtiger", sagt Lürrips Trainer Lubo Cutura. Bei nahezu allen Teilnehmern fallen wichtige Spieler aus, sodass die Karten neu gemischt werden.

(RP)
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