Lokalsport Das sind die Faktoren für Odenkirchens Aufschwung

Fussball · Zehn Punkte aus den vergangenen fünf Spielen lassen den Landesligisten wieder auf den Klassenerhalt hoffen.

"Wir planen für die Bezirks- und für die Landesliga", hatte Odenkirchens Sportlicher Leiter Mathias Komor nach dem fünften Meisterschaftsspiel in diesem Jahr gesagt. Das war im März. Dabei hatte er sich wohl schon mit der Bezirksliga angefreundet. Doch weitere fünf Spiele später blickt er heute schon wieder wesentlich hoffnungsvoller in die Zukunft. Zehn Punkte holte 05/07 seitdem, dabei ein beachtliches 1:1 gegen Spitzenreiter 1. FC Kleve und am Sonntag ein 2:0 gegen den 1. FC Viersen.

Vergessen sind da fast schon die vielen Rückschläge, die 05/07 seit dem Jahresende 2015 verkraften musste. Drei Stammspieler wechselten zum Rheydter SV, die Verletzungsmisere und Sperren für Spieler wollten zudem kein Ende nehmen. Das Geld, das früher in den Odenkirchener Parkanlagen an den Bäumen zu hängen schien, war vom Winde verweht. Dazu brachte Komor ein Angebot des 1. FC Mönchengladbach für kurze Zeit zum Nachdenken.

Doch all diese Negativfaktoren führten keineswegs zum frühzeitigen Aus des Landesligisten. Die Nackenschläge setzten vielmehr Ehrgeiz frei, und der Klub durfte feststellen, dass Erfolg auch mit weniger Geld und weniger bekannten Kickern zu erzielen ist. 05/07 verließ am vorigen Sonntag nach Monaten zum ersten Mal die Abstiegszone, darf also weiter hoffen.

Für die Wende an der Beller Mühle sorgten nicht nur die Umstände, sondern auch die handelnden Personen. Vor allem Trainer Kemal Kuc ist für 05/07 längst zum Glücksgriff geworden. "Ich wollte mit jungen Leuten arbeiten. Die sind noch zu motivieren, sind bereit, sich zu quälen und taktische Vorgaben diszipliniert umzusetzen", erläutert Kuc seine Philosophie. Er selbst ist immer die zusätzliche lautstarke, emotionale Hilfe während der Partien am Spielfeldrand.

Für Kuc hat Komor beste Vorarbeit geleistet. Während der Winterpause holte er junge Spieler, die bisher kaum bekannt waren. Die belasteten Odenkirchens Kasse sicher nicht, nahmen aber ihre Chance wahr, von der Kreisliga oder aus der Jugend heraus zu Stammspielern in der Landesliga zu werden.

Der dritte wichtige Faktor für den Aufschwung in Odenkirchen ist die Mannschaft selbst, die ein wirkliches Team geworden ist. Die jungen Spieler sprühen vor Ehrgeiz, befolgen die Regie-Anweisungen von Kuc und machen die Erfahrung, dass mit dem nötigen Durchhaltevermögen Frustrationen weggesteckt werden können und sportlicher Erfolg zu erzielen ist.

Das Ziel ist nach wie vor der Klassenerhalt, der inzwischen möglich geworden ist, für den aber noch sechs bis acht Punkte nötig wären. Wird am Sonntag beim FSV Duisburg nicht verloren, gäbe es einen Bonuspunkt oder sogar einen Dreier, so dass Odenkirchens Hoffnung weiteren Schwung erhielte.

(RP)
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