Im Vergleich zur indiskutablen Vorstellung von vor einer Woche in Lobberich waren die Borussen diesmal nicht wiederzuerkennen. Mit Ehrgeiz, hohem Tempo in den Angriffsaktionen und einer bärenstarken Defensivleistung zogen die Gladbacher den Gästen den Zahn. "Nach letzter Woche hatten wir uns das genauso vorgenommen", sagte Daniel Panitz mit strahlenden Augen.

Der hochklassigen Partie drückten die Defensivreihen zunächst ihren Stempel auf. Die Borussia führte zwar konstant, konnte sich aber erst kurz vor dem Wechsel auf 13:9 etwas absetzen. Danach folgte eine Demonstration herausragender Abwehrarbeit. Die Borussen setzten sich bis auf 19:12 ab, weil Markus Nacken sich gleich mehrfach auf abprallende Bälle warf und so Ballgewinne sicherte. Weil Daniel Koenen und Andreas Mailänder im Abwehrzentrum nichts zuließen und Nacken und Thomas Prinz ihren Gegenspielern auf den Halbpositionen nur selten den Platz ließen, um sich durch die bevorzugten Räume zwischen den Außen- und Halbpositionen tanken zu können. So ziemlich alles, was in dieser Phase dennoch auf das Tor kam, wehrte Torhüter Sven Plath ab. Plath, den die Fans zwischenzeitlich mit Schlachtgesängen hervorhoben, zeigte insgesamt 16 starke Paraden. Darüber hinaus entdeckten die Borussen auch die Spielfreude im Angriff wieder. Spielmacher Sascha Ranftler inszenierte das Laufspiel der Borussen sehr gut, suchte aber auch selbst immer wieder den Abschluss. Die Manndeckung, die er sich nach dem 12:19 einhandelte, ist somit indirekt auch eine Auszeichnung für seinen starken Auftritt.

Nach dem 19:12 verloren die Borussen im Angriff ein wenig den Faden. Der Akku ging bei einigen Akteuren deutlich spürbar in den roten Bereich, so dass Trainer Tobias Elis, immer mal wieder umstellte, um seinen Akteuren vereinzelte Minuten der Erholung zu gönnen. Die Gäste verkürzten nach dem 15:21 innerhalb von drei Minuten auf 19:21. Beim 21:22 wurde es richtig spannend. Die Gäste, die ob der Schiedsrichterentscheidungen immer wieder haderten, bestraften sich selbst. Dreieinhalb Minuten vor dem Ende kassierten sie nach einem Foul an Tobias Eickmanns eine Zeitstrafe und handelten sich eine weitere aufgrund der Proteste ein. Daniel Panitz verwandelte den Siebenmeter zum 23:21. In der doppelten Überzahl bauten die Borussen ihren Vorsprung mit ein wenig Glück auf 25:21 aus. "Ich muss meiner Mannschaft ein Mega-Lob aussprechen. Das ist das, was wir eigentlich immer spielen wollen", meinte der Coach.

Borussia Plath, Biskup - Koenen (6), Panitz (5), Nacken (4), Ranftler (4), Mailänder (3), Wilms (2), Eickmanns (1), Prinz (1), Liesebach, Hastenrath.