Lokalsport Borussia hat einen anderen Anspruch

Handball-Regionalliga · Der Handball-Regionalligist verliert bei Tabellenführer Aldekerk 23:27. Die Abwehr steht zwar relativ gut, doch im Angriff fehlt es dem Team an Durchschlagskraft. Insgesamt machen die Gladbacher zu viele unnötige Fehler.

 Kein Durchkommen: Wie in dieser Szene Daniel Panitz wurden die Borussen in Aldekerk gut abgeschirmt und taten sich schwer im Abschluss.

Kein Durchkommen: Wie in dieser Szene Daniel Panitz wurden die Borussen in Aldekerk gut abgeschirmt und taten sich schwer im Abschluss.

Foto: Gerhard Seybert

Borussia Mönchengladbach steckt in einem tiefen Leistungsloch. Beim Tabellenführer der Regionalliga Nordrhein unterlagen Borussias Handballer 23:27 (9:13). Es war die fünfte Niederlage im fünften Spiel. Damit bleiben die Borussen ohne einen einzigen Zähler auf einem Abstiegsplatz. Das größte Problem: Das Ergebnis in Aldekerk schmeichelt der Mannschaft von Trainer Tobias Elis letztlich noch. "Wir hätten auch mit zehn Toren verlieren können", sagte Vorstandsmitglied Bodo Grewe.

Bei den Borussen sitzt der Frust tief. In Aldekerk schafften sie es lediglich, das Spiel etwa 20 Minuten offen zu gestalten. Danach ging nicht mehr viel. Die Gastgeber setzten sich bis zur Pause auf 13:9 ab. Sie bauten diesen Vorsprung bis zur 40. Minute auf ein komfortables 21:11 aus. Als die Partie längst entschieden war, die Aldekerker mindestens einen Gang zurückgeschaltet hatten, betrieben die Borussen Ergebniskosmetik und verkürzten bis zum 23:27-Endstand.

"Wir haben nicht die Leistung gebracht, die man in der Nordrheinliga braucht", sagte Trainer Tobias Elis ohne Umschweife. Die Gründe sind vielschichtig. Natürlich strotzen die Spieler, die das Verlieren durchweg nicht gewohnt sind, nach vier Niederlagen nicht vor Selbstvertrauen. Das zeigte sich in einigen Situationen, in denen den Borussen durchaus vermeidbare Fehler unterliefen. Zum Beispiel in einer 6:3-Überzahl, als es die Borussen nicht schafften, die Überzahl auszuspielen. "Im Grunde ist es positiv, wenn die Spieler Verantwortung übernehmen und werfen, aber wir sind dann einfach nicht abgeklärt genug", sagte Elis. Außerdem brauchen einige der Neuzugänge, aber auch der Etablierten erkennbar noch Zeit, um dem Team auch von der Bank aus positive Impulse geben zu können.

In Aldekerk warf die Rote Karte gegen Moritz Krumschmidt die Borussen endgültig aus der Bahn. Nach etwa 20 Minuten hatte Krumschmidt seinen Gegenspieler im Gegenstoß attackiert. "Es lief auch schon die zwei, drei Minuten vorher nicht mehr so gut", sagte Tobias Elis. Die Borussen schafften es nicht, sich aus ihrer Negativspirale herauszuarbeiten.

Die Abwehr der Borussen stand zwar relativ gut, doch im Angriff fehlte es dem Team an Durchschlagskraft. "Wir arbeiten hinten hart und belohnen uns vorne nicht dafür", sagte Elis. Und wenn es dann überhaupt nicht läuft, gesellt sich auch noch Pech dazu. Nicolai Zidorn etwa verbuchte sechs Pfostentreffer. "Für uns gab es nichts zu holen und jetzt müssen wir schauen, wie es weitergeht. Wir haben zwar jetzt gegen die ersten vier Teams in der Tabelle gespielt, aber ich habe dennoch einen anderen Anspruch. Wir dürfen nicht so viele unnötige Fehler machen", sagte Elis.

Borussia : Sven Plath, Michael Biskup - Daniel Panitz (8/5), Markus Nacken (4), Milan Müller (3), Philipp Liesebach (2), Nicolai Zidorn (2), Tobias Eickmanns (2), Björn Marquardt (1), Moritz Krumschmidt (1).

(wiwo)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort