Lokalsport "Belastende Träume": Houben schaut nicht mehr auf die Tabelle

Fussball-Oberliga · Das 3:3 in Meerbusch, das dem Oberligisten 1. FC Mönchengladbach einen Punkt einbrachte, ist schon eine riesige Überraschung. Denn am Spielfeldrand stand die komplette Defensivreihe und drückte die Daumen, was lange nichts bewirkte. Unterstützt wurden die Abwehrkräfte von Torjäger Thorsten Lippold.

Diejenigen aus dem Kader, die noch fit waren (sechs), wurden von zwei Akteuren aus der Rerseve unterstützt. Kisolo Biskup und der als humpelnder Mittelstürmer aufgebotene Pascal Schmitz hätten eigentlich gar nicht spielen dürfen. Auch für Robin Fehlauer kam der Einsatz von Beginn an nach langer Verletzungspause viel zu früh.

Schon vor dem Anpfiff musste also mit einem Debakel gerechnet werden, aber diese Verlegenheitstruppe gab nie auf, kämpfte, bäumte sich auf und schaffte in den Schlussminuten mit einem Doppelschlag noch ein 3:3 nach 1:3. "Das war eine herausragende Leistung aller, die auf dem Platz standen", sagte FC-Trainer Stephan Houben, der wohl bei dieser Personalmisere auf die A-Junioren des Klubs zurückgegriffen hätte. Aus Klubkreisen gab es unterschiedliche Darstellungen, weshalb die A-Junioren nicht zur Verfügung standen.

Letztlich ließen sich diejenigen, die auf dem Platz standen, nicht aus der Fassung bringen. Sie liefen und rackerten bis zur Erschöpfung. Spieler wie Ricardo Goman, Leo Lekaj, Malte Renner und Maximilian Kuznik wuchsen über sich hinaus, hatten aber auch von den Stammspielern beste Unterstützung. Goman und Lekaj konnten allerdings gestern in der Reserve nicht eingesetzt werden, weil sie sich durch ihren Einsatz in Meerbusch fest gespielt hatten.

Obwohl die personellen Voraussetzungen seit Wochen äußerst angespannt sind, war es dem Trainerteam wieder gelungen, die Mannschaft so zu motivieren, dass sie wieder einmal über sich hinauswuchs. "Es ist erstaunlich, dass es so lange schon so gut geht. Aber das Team gibt alles", sagt Houben. Er will wie die Spieler nicht auf die Tabelle sehen: "Das sorgt nur unnötig für Träume, die dann eher belastend sind." Deshalb will er sich auch nicht dazu äußern, ob der Klassenerhalt noch zu schaffen ist: "Die Zahl der Spiele, die wir verlieren, soll auf jeden Fall geringer sein als Siege und Unentschieden."

Am Mittwoch kommt Schwarz-Weiß Essen ins Gladbacher Westend. Am Uhlenkrug feierte der FC seinen ersten Oberligasieg. Aber die Gäste haben sich inzwischen erheblich gesteigert, so dass für den FC eine Wiederholung recht schwierig werden sollte.

(RP)
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