Mönchengladbach Spielzeug für die Kinder, Strom für die Erwachsenen

Mönchengladbach · Francis Norman spielt und singt, und die Kinder der Annaschule klatschen und singen begeistert mit. "Alaba" heißt das Lied. Es stammt aus Ghana und gehört zum musikalischen Repertoire der Dorfbewohner, die Norman im März wieder besuchen will. Die Aufnahme aus der Grundschule wird er mitnehmen. Als Gruß und als Brücke von Nord nach Süd. Aber er wird noch mehr im Gepäck haben: Kinderkleidung und Spielzeug, Schuhe und Buntstifte, Musikinstrumente und Handys.

 Francis Norman hat gestern einige Kartons mit Sachspenden von den Kindern der Annaschule bekommen.

Francis Norman hat gestern einige Kartons mit Sachspenden von den Kindern der Annaschule bekommen.

Foto: Raupold, Isabella (ikr)

Gerade hat er einige Kartons mit Sachspenden von den Kindern der Annaschule bekommen. Seit vier Jahren unterstützt die Windberger Grundschule Norman bei seiner Hilfsaktion für Ghana. Zu St. Martin wird Geld gesammelt, später wird zu Sachspenden aufgerufen. Regelmäßig erzählt Norman den Kindern von seinen Reisen nach Ghana und zeigt Fotos. Die Begeisterung ist groß, wenn die Schüler auf einem Bild ein Spielzeug entdecken, das einmal ihnen gehört hat.

Seit acht Jahren fliegt der Gladbacher Musiker und Musiklehrer regelmäßig in das westafrikanische Land, aus dem sein Vater stammt. Die Suche nach seinen Wurzeln hat ihn beim ersten Mal getrieben. "Es war eine großartige Erfahrung", sagt der 28-Jährige. "Vieles hat mich begeistert, aber vieles auch nachdenklich gemacht." Etwa die mangelnde medizinische Versorgung. Oder die Tatsache, dass die Kinder meist nicht einmal Stifte, geschweige denn Spielzeug haben: "Ich habe Kontakte zu Hilfsorganisationen aufgebaut, aber ich versuche, auch selbst im Kleinen zu helfen und von unserem Überfluss abzugeben. Dabei wird Norman von vielen Gladbachern engagiert unterstützt.

Wie in jedem Jahr reist er auch jetzt wieder nach Ghana, nach Somanya im Osten des Landes, dem Dorf, aus dem sein Vater stammt. Von dort aus geht es weiter in die Berge zu Orten, die man nur zu Fuß erreichen kann. Beladen mit Dingen, die die Menschen dort brauchen können: Spielzeug für die Kinder oder einem Generator für die Stromerzeugung. "Wenn man einmal erlebt hat, wie die Kinder sich freuen, ist es einfach ein Bedürfnis zu helfen", sagt Francis Norman.

Durch den im letzten Jahr gekauften Generator wurde es möglich, dass im Dorf zum ersten Mal eine Glühbirne brannte. Oder dass die Leute ihre Handys auch im Dorf aufladen können und nicht stundenlang dafür laufen müssen. Genau das will Norman erreichen: das Leben in den Bergen Ghanas für die Menschen ein wenig zu erleichtern.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort