Serie Mönchengladbachs Spieleszene (4) Spiele erfinden und Spiele verkaufen

Mönchengladbach · Bernd Müller entwirft besonders gern Kinderspiele. Mit seiner Frau betreibt er jetzt auch ein Spielwarengeschäft in Eicken.

 Bernd und Ulrike Müller in ihrem Spieleladen in der Eickener Fußgängerzone. Dort verkaufen sie selbst erfundene Spiele für Kinder und Erwachsene. In Altenheimen stellen sie zudem Spiele für Senioren vor.

Bernd und Ulrike Müller in ihrem Spieleladen in der Eickener Fußgängerzone. Dort verkaufen sie selbst erfundene Spiele für Kinder und Erwachsene. In Altenheimen stellen sie zudem Spiele für Senioren vor.

Foto: Detlef Ilgner

Die Ideen kommen ihm auch schon mal, wenn er an der Ampel steht. Bernd Müller beschäftigt sich seit Jahren mit Spielen, er erfindet welche - am liebsten Kinderspiele - und er verkauft sie. In der Eickener Fußgängerzone hat im vergangenen September das Spielwarengeschäft "Spiele und mehr" eröffnet, das er gemeinsam mit seiner Frau Ulrike betreibt. Mit der Entwicklung im ersten halben Jahr sind die beiden zufrieden.

"Man merkt, dass die Leute froh sind, dass es wieder ein solches Geschäft hier gibt", stellt Ulrike Müller fest. Der Akzent liegt auf Spielwaren rund ums Kind, aber es gibt auch viele Brettspiele für Erwachsene. "Ich wollte viel pädagogisches Material anbieten", sagt die Inhaberin, "aber wir richten uns immer nach den Kundenwünschen." Dafür nehmen die beiden sogar die Mühe der Einzelbestellung auf sich, die schwierig ist - und keinen Gewinn bringt. Aber sie hoffen, dass die Kunden den Service zu schätzen wissen und wiederkommen. Bei den Preisen wollen sie mit dem Internet mithalten können. "Wir runden ab und liegen nicht über den Preisen im Onlineversand, wenn dort die Portokosten mitgerechnet werden", betont Bernd Müller.

Ansonsten setzen sie auf Aktionen im und außerhalb des Ladens: Sie bieten Spielenachmittage und Spieleabende für geschlossene Gruppen und nehmen natürlich an solchen Veranstaltungen wie Stadt-Land-Spielt, dem bundesweiten Tag des Gesellschaftsspiels, teil. Die regionale Spieleszene weiß das zu schätzen. "Da platzte im vergangenen Jahr der Laden aus allen Nähten", sagt Ulrike Müller.

Und sie versuchen, den unterschiedlichsten Gruppen das Spielen nahe zu bringen. Bei den Ferienspielen der Pfarre St. Vitus bieten sie einen Workshop an, bei dem die jugendlichen Teilnehmer Spiele entwickeln können. Oder der Klassiker Mensch-ärgere-dich-nicht wird als Riesenspiel mit lebendigen Figuren gespielt.

Im Altenheim stellen die Müllers spezielle Spiele für Senioren vor. "Spiele, die über Bingo hinausgehen", sagt Bernd Müller. Im Rahmen der Gesundheitsakademie präsentieren sie Spiele, die auch therapeutisch einsetzbar sind. Auch bei den Jüngsten im Kindergarten soll die Spielfreude geweckt werden.

Um in der stark umkämpften Spielebranche wirklich dauerhaft über die Runden zu kommen, braucht man frische Ideen und Angebote, die über den reinen Verkauf hinausgehen. Und einen langen Atem.

(arie)
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