Mönchengladbach SPD will Gesamtschulen stärken und zwei Hauptschulen auflösen

Mönchengladbach · Es kommt Bewegung in die heikle Schuldebatte. Gestern äußerte sich die Gladbacher SPD. Die Forderungen der Sozialdemokraten sind sehr konkret: "Die Aufnahmekapazität der Gesamtschule Neuwerk wird von vier auf sechs Züge erhöht. Die Hauptschule Neuwerk auf dem gleichen Schulgelände wird auslaufend aufgelöst. Die Aufnahmekapazität der Gesamtschule Volksgarten wird von vier auf sechs Züge erhöht durch Erweiterungsbauten auf dem Schulgelände im Rahmen der anstehenden Sanierungsarbeiten. Eine weitere vierzügige Gesamtschule wird im Gebäude der Hauptschule Kirschhecke eingerichtet. Die Hauptschule Kirschhecke wird auslaufend aufgelöst."

Damit folgt die SPD zumindest in zwei Punkten den Vorschlägen im Schulentwicklungsplan, der derzeit den Politikern zur Beratung vorliegt. Die Gesamtschulleiter allerdings hatten sich genau anders positioniert: In einer gemeinsamen Erklärung hatten sie betont, dass sie gegen eine Auflösung von Hauptschulen zugunsten von mehr Gesamtschulplätzen sind. Sie fürchten einen Qualitätsverlust, wenn der Schülermix nicht mehr gewährleistet ist.

Wie SPD-Unterbezirksvorsitzende und Bundestagsabgeordnete Gülistan Yüksel gestern erklärte, müsse man "endlich zu einer Weiterentwicklung unserer kommunalen Schullandschaft kommen". In Mönchengladbach gebe es zu viele Schüler, die ohne Abschluss die Schule verließen. Zu viele Schüler aus Gymnasien und Realschulen würden an die Hauptschulen "abgeschult". Nach wie vor werde der Wille der Eltern, die ihr Kind an einer Gesamtschule anmelden wollen, jährlich vielhundertfach missachtet. Yüksel: "Wir haben über die Vorschläge der Verwaltung intensiv diskutiert und sind als SPD der Meinung, dass drei Maßnahmen aus den von der Verwaltung vorgestellten Szenarien als Lösungsansätze ausreichen. Wir teilen dabei ausdrücklich die Meinung der Verwaltung, dass in Mönchengladbach kein kompletter Schulneubau erforderlich ist, weil in Summe ausreichender Schulraum in der Stadt vorhanden ist."

Die sechs Gesamtschulen in der Stadt hätten nachgewiesen, dass sie neue Wege zu mehr und besseren Schulabschlüssen gestalten. "Wir wollen kein Gegeneinander der Schulsysteme und favorisieren auch nicht die Schließung eines Gymnasiums oder einer Realschule. Natürlich sind wir auch mit den Hauptschulen im Gespräch. Schulverbünde sind für uns aber genauso wenig ein Allheilmittel", berichtet Yüksel. Daher setze man sich mit Nachdruck für die Schaffung neuer Gesamtschulplätze in Mönchengladbach ein. "Nur so können wir qualitative Ganztagsschulen weiter stärken, die allen Kindern eine Chance bieten und den Lebensweg nicht schon in der fünften Klasse vorzeichnen", so Yüksel.

(gap)
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