Mönchengladbach SPD: Jetzt Weichen für Schulpolitik stellen

Mönchengladbach · Erst vor kurzem hat eine Studie erneut dargestellt, dass Mönchengladbach zu den Großstädten mit der höchsten Quote von Schulabgängern ohne Abschluss in NRW zählt. "Wenn wir jetzt nicht handeln, wird die Zahl der Jugendlichen ohne ordentlichen Schulabschuss weiter steigen", befürchtet die schulpolitische Sprecherin der SPD-Fraktion Monika Schuster.

 Die Gesamtschule Espenstraße war die erste Gesamtschule in der Stadt. Inzwischen gibt es sechs. Aber die Ratsmehrheit von CDU und SPD schließt aus, dass in naher Zukunft eine siebte Gesamtschule dazukommen wird.

Die Gesamtschule Espenstraße war die erste Gesamtschule in der Stadt. Inzwischen gibt es sechs. Aber die Ratsmehrheit von CDU und SPD schließt aus, dass in naher Zukunft eine siebte Gesamtschule dazukommen wird.

Foto: Titz

Wenn jetzt nicht die Inklusion gelinge und die Integration der zunehmenden Anzahl von Kindern und Jugendlichen aus Flüchtlingsfamilien erfolgreich gestaltet werde, "dann wiederholen wir die Fehler der Vergangenheit", so Monika Schuster weiter. Die Aufgaben könnten aber trotz engagierter Lehrer nicht alleine die Hauptschulen leisten. "Sprachunterricht ist der erste elementare Schritt, um Barrieren abzubauen und den Kindern gute Bildungsmöglichkeiten zu eröffnen", sagt Schuster.

Auf Einladung der SPD-Fraktion diskutierten Michael Müller vom Jobcenter, der Sprecher der Hauptschulen Ansgar Strerath, Dagmar Peters, Elterninitiative der Integrationskinder, und Emrah Bektas, AK Migration und Vielfalt, mit den Politikern von SPD und CDU. Wie können wir die Chancen für Kinder und Jugendliche aus schwierigen sozialen Situationen verbessern? Wie können wir ein vielfältiges Förderangebot in überschaubaren Strukturen schaffen, das nicht schon nach der vierten Klasse über den zukünftigen Lebensweg entscheidet? Wie senken wir die Zahl der Schulabgänger ohne Abschluss? Wie können wir die vorhandenen Schulgebäude gut nutzen? Wie verbinden wir Schule, Jugendhilfe und Prävention stärker miteinander?

"In Mönchengladbach gibt es eine Vielzahl von Schulgebäuden, die entweder zu groß für die Zahl der Schüler geworden sind oder sogar komplett leer gezogen wurden. Wir sehen Veränderungsmöglichkeiten im vorhandenen Bestand, die nicht zwingend mit Millioneninvestitionen verbunden sein müssen. So können wir aber auf veränderte Bedarfe und Anforderungen reagieren", so Monika Schuster weiter. "Wir brauchen mehr integrierte Angebote und mehr Ganztag. Es wird jedoch nicht mit einfachen Lösungen gehen, wie die Gründung neuer Gesamtschulen", sagt der Vorsitzende der SPD-Ratsfraktion Felix Heinrichs.

Und: "Wir wollen ein System schaffen, um Kindern gute Bildungschancen zu eröffnen und damit zur qualitativ wachsenden Stadt Mönchengladbach beitragen. Es kann nicht sein, dass sich der weitere Schicksalsweg mit Abschluss der vierten Klasse quasi unwiderruflich entscheidet."

(gap)
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