Mönchengladbach Sonnenfinsternis: Brief an Ministerin Löhrmann

Mönchengladbach · Der Brief an alle Schulen, in dem das Schulministerium darauf aufmerksam machte, dass die Kinder die Sonnenfinsternis nicht ohne Schutzbrille verfolgen dürfen und die Verantwortung dafür bei den Schulen liege, kam nach Ansicht von Nicole Finger viel zu spät.

Sonnenfinsternis: Brief an Ministerin Sylvia Löhrmann
Foto: Radowski

Deshalb schrieb die FDP-Ratsfrau und Mutter von zwei Kindern jetzt ihrerseits einen Brief an Ministerin Sylvia Löhrmann. Sie kritisiert darin, dass die Warnung viel zu spät ausgesprochen wurde, nämlich in dem Moment, in dem die Schutzbrillen nahezu alle vergriffen waren.

Trotz Wolken: Sonnenfinsternis-Fotos aus Mönchengladbach
14 Bilder

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Daraus ergebe sich jetzt folgende Konsequenz: "Die einen Schulen verbieten den Kindern generell, die Sonnenfinsternis zu beobachten, da sie die Verantwortung nicht übernehmen wollen und auch keine Ungleichbehandlung der Kinder wollen. Andere Schulen haben den Eltern mitgeteilt, dass eben nur die Kinder mit Schutzbrille raus dürfen, da ihnen das Ereignis nicht vorenthalten werden soll, was aber natürlich dazu führt, dass die Kinder ohne Schutzbrille sich zurückgesetzt fühlen", so Finger.

Weder mit der einen noch mit der anderen Lösung werde in NRW die natürliche Neugier der Kinder und ihre Fähigkeit zu Staunen gefördert.

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Foto: Hertgen, Nico

"Im Gegenteil, hier wird eine große Chance verpasst, unsere Kinder für Naturwissenschaften zu begeistern", findet Nicole Finger. Sie schreibt in ihrem offenen Brief an Löhrmann: "Ein Schulministerium, das im Sinne Ihrer eigenen Worte verantwortlicht handelt, hätte bereits vor Wochen die Schulen auf das seltene Ereignis hinweisen und vorbereiten müssen - im besten Fall mit Unterrichtsmaterial und entsprechenden Schutzbrillen für die Schüler. Das Wenigste wäre aber ein frühzeitiger Hinweis gewesen, damit die Schulen hätten selbst etwas organisieren können."

So werde die bevorstehende Sonnenfinsternis "leider alles andere als eine Sternstunde der nordrhein-westfälischen Bildungspolitik. Uns Eltern bleibt nur, unsere Kinder auf 2039 zu vertrösten." Erst im November zur Eröffnung des 7. MINT-Botschafterkongresses in Essen habe man von Löhrmann folgende Worte gehört: "Naturwissenschaftliche Bildung ist ein Schlüssel für die Zukunftssicherung unseres Landes ... Schulen müssen Kindern Raum zum Beobachten und Experimentieren geben."

(gap)
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