Mönchengladbach So tickt der "TaK"

Mönchengladbach · Die Frage, was das "Treff am Kapellchen" für seine Besucher ausmacht, führte zu einem Buch. Mehrere Teilnehmer einer Projektwoche des TaK realisierten es und stellten es nun in der Brandts-Kapelle vor.

 Buchvorstellung der Brandts-Kapelle: Moderatorin Angela Krumpen im Gespräch mit Schwester Bettina Rupp (r.). Eine ihrer Projektwochen führte zur Entstehung des Buches "Wie tickt der TaK?".

Buchvorstellung der Brandts-Kapelle: Moderatorin Angela Krumpen im Gespräch mit Schwester Bettina Rupp (r.). Eine ihrer Projektwochen führte zur Entstehung des Buches "Wie tickt der TaK?".

Foto: Detlef Ilgner

"Was bedeutet Heimat und wie können wir Geflüchteten eine Heimat bieten?" Diese und weitere Fragen stellten sich etwa 20 Frauen und Männer der Mönchengladbacher Organisation "Treff am Kapellchen" (TaK). Bürger aller sozialen Schichten kamen dazu im TaK an der Rudolfstraße zusammen. Vor allem widmeten sie sich dabei der Frage "Wie tickt der TaK?". Zu diesem Thema hatten Teilnehmer einer Projektwoche im TaK ein Buch mit kleinen Geschichten geschrieben, welches nun im "Treff am Kapellchen" angeboten wird und am vergangenen Samstag in der Brandts-Kapelle vorgestellt wurde.

Abwechselnd mit der musikalischen Begleitung vom Trio "Con Espirito" lasen die Autoren kurze Abschnitte aus ihren Geschichten, unter anderem über den "Offenen Treff am Mittwoch" mit einem kleinen Gottesdienst und der "Kreativen Küche" am Nachmittag, vor und verdeutlichten damit, was Autor Harald Dumke zusammenfasste: "Der TaK tickt wie eine große Familie." Um noch mehr Interessierten die Möglichkeit zu bieten, über die Aktionen im TaK zu lesen, befinden sich auf den letzten Seiten des Buches Übersetzungen in Polnisch, Englisch und Farsi.

Sich international offen zu zeigen, liegt besonders Schwester Luzia Schmuki am Herzen: "Mein Zukunftstraum ist es, dass der TaK internationaler wird." Die gebürtige Schweizerin kann sich noch gut dran erinnern, als sie zum ersten Mal zum "Treff am Kapellchen" kam. "Ich habe mich direkt willkommen und angenommen gefühlt. Das Gefühl wollen wir jetzt den geflüchteten Menschen entgegenbringen", sagte Schwester Luzia Schmuki.

2005 hatte die Stiftung Volksverein in Kooperation mit dem Volksverein Mönchengladbach, den Steyler Missionsschwestern und dem mittlerweile verstorbenem Pfarrer Edmund Erlemann den "Treff am Kapellchen" in Aloysiusstift und Brandts-Kapelle gegründet. "Damals stellten wir uns die Frage, wie man Menschen integrieren und zusammenführen sowie einen lebendigen Ort schaffen kann, wo Sorgen und Nöte vergessen werden können", sagte Johannes Eschweiler, Vorsitzender der Stiftung Volksverein.

Seit der Gründung wird jede Woche gemeinsam gekocht, gebetet und die Nachmittage miteinander verbracht. Doch neben dem wöchentlichen Zusammenkommen organisieren Schwester Bettina Rupp und Schwester Christine Müller jährliche Projektwochen. "Es sind kreative Projekte in Verbindung mit den Geschichten aus der Bibel", sagt Schwester Bettina Rupp. Bei der Projektwoche in Laubheim im September 2016 setzten sich 20 Frauen und Männer zwischen 40 und 70 Jahren mit der Geschichte von "Ruth und Noemi" auseinander. Anhand dieser Geschichte über zwei flüchtende Frauen überlegten die "Taker", wie sie den Flüchtlingen in Mönchengladbach das Gefühl von Heimat weitergeben können. Daraus entstand letztlich das Buch "Wie tickt der TaK?".

(nije)
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