Erste-Hilfe-Kurs in Mönchengladbach So reanimiere ich meinen Hund

Mönchengladbach · Auch zur Versorgung von Vierbeinern gibt es mittlerweile Erste-Hilfe-Kurse. Tierärztin Dr. Lisa-Marie Bildheim erklärt darin unter anderem, wie man kleinere Wunden behandelt und welche Lebensmittel für Hunde giftig sind.

 Labradorhündin Chiara ist der "Versuchs-Patient" beim Erste-Hilfe-Kurs für Hunde. An ihr erklärt Dr. Lisa-Marie Bildheim die wichtigsten Kniffe.

Labradorhündin Chiara ist der "Versuchs-Patient" beim Erste-Hilfe-Kurs für Hunde. An ihr erklärt Dr. Lisa-Marie Bildheim die wichtigsten Kniffe.

Foto: Detlef Ilgner

Jürgen Meier arbeitet schon viele Jahre beruflich mit Hunden, er ist im privaten Sicherheitsdienst tätig. Immer wieder kam die Frage auf, was kann ich tun, wenn sich mein Hund beim Spaziergang verletzt oder etwas Falsches frisst? Was ist überhaupt giftig für einen Hund? "In anderen Städten gibt es bereits solche Angebote. Doch diese waren oft im Außengelände. Davon wollten wir uns etwas distanzieren. Wir wollten einen anderen Ansatz", sagt Meier.

Er zögerte nicht lange und nahm Kontakt zu der Tierärztin Dr. Lisa-Marie Bildheim auf. Diese war sofort begeistert von der Idee. "Herr Meier hat mich angesprochen, ob wir nicht einen Erste-Hilfe-Kurs für Hunde machen wollen. Das fand ich toll und wir haben uns zusammengesetzt und die Themen besprochen, die für die Teilnehmer interessant sein könnten", sagt die Tierärztin vom Tiergesundheitszentrum Dr. Schierz. Das Thema kommt an. Schnell waren zehn Teilnehmer gefunden und der Kurs konnte starten.

Fehlte nur noch ein Probemodell. "Es ist leider nicht möglich, dass die Teilnehmer alle ihre eigenen Hunde mitbringen. Das wäre von der Anzahl zu viel. Wir wollten aber auch unnötigen Stress für die Tiere vermeiden, für den Fall, dass sie sich nicht verstehen", betont Bildheim. Also musste Praxishündin Chiara hinhalten, ein heller Labrador. Die Teilnehmer erwartete zunächst ein Theorieteil in Form einer Präsentation. Die Tierärztin gab einen Überblick über die wichtigsten Dinge, wie Vergiftungserscheinungen, kleine Wundbehandlung und auch ein wenig Anatomie.

Im Anschluss folgte dann der Praxisteil: Einsatz für das Modell Chiara. Sie ist den Kontakt mit fremden Menschen gewohnt und lässt sich daher ohne viel Murren Verbände anlegen, abtasten und in den Mund schauen. "Ob ein Hund eine gute Durchblutung hat, sieht man am besten am Zahnfleisch", erklärt Bildheim. Zwei Teilnehmer hören besonders aufmerksam zu: Stefan Geese mit seiner Tochter Kira: Sie sind erst seit einigen Monaten Besitzer eines Hundewelpen. Im Alltag passt Kira auf den kleinen Hund auf und wollte sich im Umgang mit dem Hund sicherer fühlen. Sie gab den Anstoß am Kurs teilzunehmen. "Ich bin auf Facebook auf die Veranstaltung aufmerksam geworden. Es gab viele Informationen, die man sonst nicht so bekommt. Ich wusste zum Beispiel nicht, dass Nüsse, Rosinen oder Trauben giftig für Hunde sind", sagt Stefan Geese.

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Foto: Luisa Stexkes

Auch Tochter Kira konnte nicht nur im Theorieteil, sondern auch im Praxisblock einiges neues mitnehmen und weiß jetzt zum Beispiel, wie man einen Hund reanimiert oder kleine Wunden selbst versorgt. "Ich fühle mich jetzt sicherer, wenn ich mit unserem Hund spazieren gehe", sagt sie.

Zum Abschluss der Veranstaltung gab es dann noch einmal einen theoretischen Teil. Die Tierärztin zeigt den Hundebesitzern, was zum Beispiel im Fall eines Kreislaufstillstandes zu tun ist. Die Initiatoren denken bereits an eine zweite Auflage.

(eba)
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