Serie (k)ein Tipp Für Die Tonne So leicht schrumpft der Abfallberg

Mönchengladbach · Es gibt etliche Tipps und Tricks, wie man Abfälle vermeiden und die eigenen Müllmengen dauerhaft reduzieren kann. Einige davon geben wir heute im letzten Teil unserer Serie in Zusammenarbeit mit der Stadtbetriebstochter GEM.

 Statt Einkaufstüten aus Plastik kann man Stoffbeutel verwenden, um damit im Supermarkt Obst und Gemüse zu verpacken.

Statt Einkaufstüten aus Plastik kann man Stoffbeutel verwenden, um damit im Supermarkt Obst und Gemüse zu verpacken.

Foto: Raupold Isabella

Stadtteile Jeder von uns verbraucht pro Jahr etwa 76 Plastiktüten. Dazu kommen noch einmal 39 dünne Plastikbeutel, zum Beispiel um im Supermarkt Obst und Gemüse zu verpacken. Politiker und Händler in Mönchengladbach haben das Ziel, dass innerhalb der nächsten zwei Jahre mindestens 80 Prozent der Tüten in den Geschäften Geld kosten. Denn wer für die Tüte bezahlen muss, überlegt sich, ob sie wirklich nötig ist. Eine Stofftasche von zu Hause zum Einkauf mitzunehmen, ist kaum Aufwand - und es hilft, dass Umwelt und Meere nicht immer mehr mit Plastik vermüllt werden. Ohne dieses Umdenken wird im Jahr 2050 der Plastikmüll in den Meeren mehr wiegen als alle Fischschwärme zusammen.

Eine Plastiktüte braucht 450 Jahre, bis sie sich in kleine Teile zersetzt hat. Die schwimmen dann aber immer noch im Meer, gelangen in den Verdauungstrakt der Fische und darüber auch in unseren Magen. Auch Papiertüten sind übrigens keine gute Alternative. Ihre Ökobilanz ist laut Bundesumweltamt nicht besser als die der Plastiktüten.

Müll zu sparen, ist kinderleicht. Das zeigt die Gemeinschaftsgrundschule Beckrath, die im vergangenen Jahr bei dem GEM-Wettbewerb "Saubere Schule in Mönchengladbach" den ersten Platz gewonnen hat. Bei Schulfeiern gibt es zum Beispiel kein Einweggeschirr, sondern nur Kuchen, den man mit der Hand essen kann. Die Bratwurst wird in einem Brötchen über den Grill gereicht. Korken, Knöpfe, Drähte, Stoffreste und Eierkartons sammeln die Kinder im Keller als Bastelmaterial. Was vom Mittagessen übrigbleibt, kommt in den "Schweineeimer". Der wird als Tierfutter abgeholt. Und es gibt schulinterne Wettbewerbe, welche Klasse am wenigsten Müll produziert.

So wie die Grundschüler in Beckrath kann jeder von uns im Alltag darauf achten, wo sich ohne große Mühe Müll sparen lässt. Sie können zum Beispiel einen deutlich sichtbaren Effekt erzielen, wenn Sie Ihren Einkauf so planen, dass Sie das Gekaufte auch verbrauchen. Im Schnitt wirft jeder von uns im Jahr 62 Kilo Lebensmittel weg. Aber auch aus Resten kann man Leckeres kochen. Checken Sie regelmäßig, bei welchen Lebensmitteln in Ihrem Kühlschrank bald das Mindesthaltbarkeitsdatum erreicht ist. Ein abgelaufener Joghurt ist oft noch problemlos genießbar. Sie merken beim Probieren, ob er noch gut ist.

Deutschland ist Europameister beim Thema Verpackungsmüll. Wenn Sie da nicht mehr mitmachen wollen, haben wir einfache Tipps für Sie: Legen Sie Äpfel, Tomaten und Kohlrabi einfach ohne Tüte in den Einkaufswagen. Oder besorgen Sie sich dünne Stoffbeutel, um Ihr Obst und Gemüse zu verpacken.

Bevorzugen Sie Getränke aus Glasflaschen. Denn anders als Plastik ist Glas unendlich oft recycelbar. Oder trinken Sie Leitungswasser. Dann sparen Sie nicht nur Schlepperei, sondern produzieren auch keinen Müll in Form von Flaschen. Wenn Sie nicht wollen, dass Ihnen jede Woche ein Stapel Prospekte ins Haus flattert, kleben Sie das Schild "Keine Werbung" auf den Briefkasten. Zur Arbeit können Sie eine Trinkflasche und eine Plastikdose mit Getränken und Snacks mitnehmen. Im Büro sollten Sie jedes Mal überlegen, ob Sie eine E-Mail ausdrucken müssen. Und bedrucktes Papier lässt sich auf der Rückseite prima zum Vorschreiben oder für Notizen verwenden.

Kaufen Sie Elektrogeräte, die nicht gleich kaputt gehen und die repariert werden können. Auch das Teilen ist eine Variante: Zum Beispiel kann man den Rasenmäher gemeinsam mit dem Nachbarn nutzen. Das spart zudem Kosten und Platz. Und statt das alte Sofa vom Sperrmüll abholen zu lassen, können Sie es verkaufen oder verschenken.

Adressen, bei denen Sie gut erhaltene Möbel, Kleidung, Elektrogeräte, Spielzeug, Bücher, Töpfe und Geschirr abgeben können, finden Sie im Abfallkalender der Stadtbetriebstochter GEM und unter www.gem-mg.de.

(RP)
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