Mönchengladbach Sigrid und Wilfried Winandi feiern Diamantene Hochzeit
Mönchengladbach · "Man ist vor Überraschungen nicht sicher", sagt Sigrid Winandi und lacht. Vor den Überraschungen nämlich, die sich ihre beiden Kinder anlässlich der Diamantenen Hochzeit der Eltern ausdenken. "Sie haben schon sämtliche Fotoalben geholt." Zu anderen Gelegenheiten wie runden Geburtstagen oder den vorausgegangenen Ehejubiläen haben sich Sohn und Tochter stets etwas Besonderes einfallen lassen. Und den 60. Hochzeitstag zu feiern, ist nicht vielen vergönnt.
Kennengelernt haben sich Sigrid und Wilfried Winandi, beide damals erst 18 Jahre alt, beim Spaziergang im Stadtpark von Odenkirchen. "Heute ist das der Tierpark", erklärt Wilfried Winandi. Sie kommen damals ins Gespräch, er lädt sie ins Kino ein. "Er hatte eine große Packung Pralinen dabei", erinnert sich Sigrid Winandi lächelnd. Eigentlich stammt sie aus Delitzsch in Nordsachsen, war mit einer Freundin in den Westen gegangen, um hier zu arbeiten.
Drei Jahre später mit 21 Jahren heiraten sie am 1. März 1958. Beide sind weiter berufstätig, er arbeitet bei Schorch, sie im Odenkirchener Krankenhaus. Das bleibt auch so, als die Kinder geboren werden. "Mein Sohn kam nach der Schule ins Krankenhaus, die Ordensschwestern hatten dann immer schon ein Mittagessen für ihn bereitstehen", sagt Sigrid Winandi. "Das war eine schöne Zeit, sehr familiär." Ihr Mann wechselt, nachdem er einige Jahre in Grevenbroich gearbeitet hatte, nach Wickrath in eine Wurstfabrik, wo er mehr als 20 Jahre in der Nachtschicht arbeitet. "Wir haben Tag und Nacht gearbeitet", sagt seine Frau. "Ich tagsüber, er nachts."
Ist das etwa das Geheimnis einer haltbaren Ehe? Beide lachen. Nein, sie hätten sich schon noch gesehen. Und Zeit für Meinungsverschiedenheiten habe es auch gegeben. Aber: "Wir haben uns immer geeinigt. Dass der eine tagelang nicht mit dem anderen gesprochen hat, das gab es nicht", verrät Sigrid Winandi das Geheimnis der langen Ehe. Und sie haben viel miteinander gemacht: 40 Jahre lang wurde in einer Freundesgruppe gekegelt, beim Tanzen haben sie es bis zum Gold gebracht - und noch heute kniffeln sie einmal in der Woche.
Außerdem sind sie leidenschaftliche Großeltern. "Ich koche für die beiden jüngeren Enkelkinder, wir machen auch den Fahrdienst, wenn nötig", sagt die 81-jährige. "Wir haben ein sehr gutes Verhältnis zu den Kindern und unseren drei Enkeln."
Zur Feier der Diamantenen Hochzeit kommen nicht nur die Kinder und Enkel, sondern auch die Geschwister der beiden mit Familien. 40 Personen werden das ungewöhnliche Ehejubiläum festlich begehen. Die beiden wünschen sich vor allem eins: "Dass wir noch ein bisschen gesund bleiben."
