Mönchengladbach Schulen helfen Schulen

Mönchengladbach · Die Initiative unterstützt Bildungsprojekte in Tansania. Gesucht werden noch deutsche Schulen, die mitmachen.

 In Mönchengladbach werden Paten für Schulkinder in Tansania gesucht.

In Mönchengladbach werden Paten für Schulkinder in Tansania gesucht.

Foto: Wilms

Wie kann man den Kindern in den ärmsten Ländern der Welt eine Perspektive ermöglichen? Wie lässt sich der Teufelskreis aus Armut, Gewalt und Krankheit durchbrechen? Diese Fragen waren es, die die Mönchengladbacher Ingenieurin und Innenarchitektin Kirsten Wilms angespornt haben, die Initiative "Schulen helfen Schulen" zu gründen. "Ich möchte Kinder unterstützen, für die der Zugang zur Bildung nicht selbstverständlich ist", sagt sie.

Das Ziel der Initiative ist es, dass sich deutsche Schulen vernetzen und beim Aufbau von Schulen und Bildungsprojekten speziell in Tansania mithelfen. Kirsten Wilms' Einsatz für Tansania kommt nicht von ungefähr: In Mwandege, etwa eine Autostunde vom Regierungssitz Dar es Salaam entfernt, hat sie als Ingenieurin bereits das Kinderdorf "Tumaini Children's Home II" geplant. Zu dem Kinderdorf gehören ein Waisenhaus für Jungen, ein Praktikantenhaus und ein Montessori-Kindergarten. Die Fundamente für ein zweites Waisenhaus nur für Mädchen sind bereits angelegt. Doch was noch fehlt, sind Spenden, damit der Bau fertiggestellt werden kann. Bauherr ist die Kinderhilfsorganisation Streetkids International mit Sitz in Frankfurt, die schon das Kinderdorf Tumaini I gegründet hat. "Den Verein Streetkids habe ich vor fünf Jahren über Studienfreunde kennengelernt. Das Engagement hat mich so beeindruckt, dass ich selber nach Tansania geflogen bin. Mit dem Ergebnis, dass ich ehrenamtlich das Kinderdorf Tumaini II geplant habe", sagt sie. Wichtig ist ihr auch, dass die Waisenkinder ebenso wie die Kinder aus dem Ort eine gute Ausbildung erhalten. Denn eine gute Bildung bedeutet Selbstbestimmung und entscheidet über einen erfolgreichen Start ins eigene Leben. "Die staatlichen Schulen in Tansania werden unserem Anspruch aber nicht gerecht. Daher haben wir zusammen mit Streetkids fünf eigene Schulen gegründet", sagt sie. Dazu gehören neben dem Montessori-Kindergarten zwei Grund- und Hauptschulen, ein Internat und eine Berufsschule für Schneiderinnen und Schreiner. Mehr als 1400 Kinder aus den beiden Kinderdörfern und dem Ort besuchen die Schulen. Und hier möchte die Initiative "Schulen helfen Schulen" ansetzen: "In Mönchengladbach suchen wir noch Schulen, die Schulpaten - und Schulpartnerschaften übernehmen", sagt Kirsten Wilms engagiert. Dazu zählt nicht nur, dass Schulen durch Basare oder im Rahmen von Projektwochen und Sponsorenläufen Spenden sammeln. "Ich könnte mir vielmehr vorstellen, dass es auch zu einem Lehrer- und Schüleraustausch mit Tansania kommt", sagt sie. "Interkulturelle Kompetenz ist eine Schlüsselqualifikation für alle Kinder und Jugendlichen. Beide Seiten sollen voneinander lernen, wie andere Kulturen leben", fügt sie hinzu.

(drlp)
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