Mönchengladbach Schüler der Hebo-Privatschule diskutieren mit Politiker Terhaag

Mönchengladbach · Die zwei Stunden, die für die Diskussion mit dem Landtagsabgeordneten Andreas Terhaag vorgesehen waren, sind längst vorbei. Es hat zur Pause geklingelt, aber die Oberstufenschüler der Hebo-Privatschule haben immer noch Fragen an den FDP-Politiker. Es geht um Bildung und Digitalisierung, um soziale Gerechtigkeit und E-Mobilität, um Konstanz in der Bildungspolitik und Investitionen in Schulgebäude. Die Schüler hinterfragen Aussagen und Parteiprogramme, Entwicklungen und politische Entscheidungen.

 Über zwei Stunden war der Landtagsabgeordnete Andreas Terhaag bei den Schülerinnen und Schülern der Hebo-Privatschule zu Gast.

Über zwei Stunden war der Landtagsabgeordnete Andreas Terhaag bei den Schülerinnen und Schülern der Hebo-Privatschule zu Gast.

Foto: Detlef Ilgner

Sie sind kritisch, was den von Terhaag geforderten verstärkten Einsatz von Tablets im Unterricht angeht und benennen Probleme. Die 17- und 18-Jährigen erweisen sich als gut informiert und engagiert. "Ich musste nicht viel machen, um sie für Politik zu interessieren", sagt Lehrer Michael Röskens, der mit den Oberstufenschülern nicht nur den Besuch des Landtagsabgeordneten vorbereitet, sondern auch die zurückliegende Bundestagswahl im Unterricht begleitet hat. Andreas Terhaag ist beeindruckt. "Da war viel echtes Interesse zu spüren", sagt er und lädt die Schüler zu einem Gegenbesuch in den Landtag einschließlich einer weiteren einstündigen Diskussionsrunde ein.

Der Besuch des Abgeordneten fand im Rahmen des Tags der freien Schulen statt, bei dem mit dem Vorurteil aufgeräumt werden soll, dass Privatschulen teure Elite-Einrichtungen seien. "Privatschulen - oder treffender - freie Schulen, das sind Waldorfschulen, Montessorischulen, Alternativschulen, freie christliche Schulen, internationale Schulen - oder Schulen, die sich Schülern mit besonderen Anforderungen annehmen: Schulen für Kinder mit ADHS, Dyskalkulie oder Autismus, mit Förderbedarf, aber auch mit Hochbegabung", erklärt Petra Witt vom Verband Deutscher Privatschulen Nordrhein-Westfalen.

Die Hebo-Privatschule in Mönchengladbach ist wie die meisten Privatschulen in NRW eine sogenannte Ersatzschule. "Unsere Schüler kommen aus den unterschiedlichsten Gründen zu uns", erklärt Wasja Steinborn von der Schulleitung. "Sie sind allein zu Hause mit den Hausaufgaben nicht fertig geworden, sie wollten G8 aus dem Weg gehen, sie sind hochbegabt, können ihre Leistung aber nicht abrufen oder haben unter Mobbing gelitten." Der Vorteil der Privatschule: Auf 160 Schüler kommen 25 Fachlehrer und etwa 20 Assistenzlehrer, die Schüler betreuen oder Einzelnachhilfe erteilen. Deshalb sind die Klassen klein, die Atmosphäre ist familiär, die Förderung individuell. "Das Besondere bei uns ist die gute Lehrer-Schüler-Beziehung", sagt Schulleiter Jürgen Steinborn, "und wir lassen uns immer wieder ein Feedback von Eltern und Schülern geben und reagieren auf Kritik."

(RP)
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