Mönchengladbach Santander-Lauf macht Schritt zurück

Mönchengladbach · Rund 3200 Teilnehmer starteten gestern beim 6. Santander Lauf für den guten Zweck - knapp 3000 weniger als im Vorjahr. Für die Veranstalter ist das allerdings keine Enttäuschung, sondern eher eine Erleichterung.

Mönchengladbach: Das war der Sanstander Spendenlauf 2015
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Das war der Sanstander Spendenlauf 2015

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Erst gab er um 14 Uhr den Startschuss, dann joggte er los: Oberbürgermeister Hans Wilhelm Reiners zählte gestern zu den rund 3200 Teilnehmern des 6. Santander Laufs durch die für den Fahrzeugverkehr gesperrte Innenstadt, wagte sich mit knapp 1000 weiteren Hobbyläufern auf die Zehn-Kilometer-Strecke. Alles für den guten Zweck: Pro Starter spendet die Santander Consumer Bank zehn Euro für gemeinnützige Einrichtungen und Projekte. Darüber hinaus erhält jede Schule pro teilnehmendem Schüler zehn Euro. 31 Schulen aus Mönchengladbach und Umgebung waren diesmal vertreten.

Als der Oberbürgermeister gerade die Hälfte der Strecke geschafft hatte, rannte der Wahl-Mönchengladbacher Christoph Lohse bereits am Santander-Platz über die Ziellinie - nach 34 Minuten und sechs Sekunden. "Mit der Zeit bin ich zufrieden. Immerhin ist die Strecke nicht einfach und es ist ziemlich warm", sagte der 31-Jährige. Er ließ nicht nur Reiners, sondern auch erfahrene Langstreckenläufer wie Sonja Oberem, Silke Optekamp und Joey Kelly hinter sich. Wobei Letzterer gestern auch schon vor dem Hauptlauf einige tausend Laufschritte durch Gladbach hinter sich gebracht hatte.

Bereits ab 10.30 Uhr war Joey Kelly beim Bambini-Lauf für Grundschüler und ab 12 Uhr beim Fünf-Kilometer-Lauf angetreten. Er joggte unterwegs immer wieder vor und zurück, trieb die Teilnehmer an. "Ich laufe heute insgesamt etwa 20 bis 25 Kilometer", sagte er vor dem Hauptwettbewerb und ergänzte: "Was Santander hier tut, ist vorbildlich." Nicht nur, weil die Bank Geld spende: "Tausende Schüler bekommen die Möglichkeit, das Laufen für sich zu entdecken."

Mit dem Santander-Lauf, den die Stadt und das Leichtathletikzentrum mitorganisieren, beendete das Unternehmen die weltweit laufende Santander-Woche. In dieser Zeit organisieren die Mitarbeiter traditionell weitere Spendenaktionen. Im vergangenen Jahr kamen dabei in Mönchengladbach insgesamt rund 100 000 Euro zusammen.

Damals waren noch 6000 statt rund 3200 Läufer beim Santander Lauf gestartet - für Pressesprecherin Anke Wolff ist das aber keine Enttäuschung. Vielmehr eine bewusste Entscheidung: "2014 sind wir förmlich von Schülern überrannt worden, die mitgemacht haben, damit ihre Schulen für ihre Teilnahme zehn Euro bekommen. Diesmal haben wir die Schulen gebeten, uns nur die Schüler zu schicken, die wirklich Spaß am Laufen haben." Unter anderem auch, weil sich einige ambitionierte Läufer im Vorjahr von den eher wenig motivierten Jugendlichen, die teilweise nicht mal Turnschuhe trugen, auf der Strecke behindert gefühlt hätten. Santander überlege nun, als Ausgleich die Spendensummen für die Schulen "großzügig aufzurunden". Anke Wolff startete gestern auch selbst. Sie hatte sich die Fünf-Kilometer-Strecke ausgesucht. Und sie war bei weitem nicht die einzige Mitarbeiterin des Unternehmens im Laufdress - unter anderem auch die Mönchengladbacherin Stephanie Stumpe, Janine Bückner und Montgomery Hackett aus einer Santander-Filiale in Düsseldorf wagten sich an die fünf Kilometer. Völlig unvorbereitet, aber dafür mit um so mehr Elan: "Wir wollten Spaß haben und die gute Sache unterstützen", sagten sie nach ihrem Lauf.

Bei Christoph Loses Zieleinlauf standen sie ganz vorne an der Absperrung und jubelten dem Schnellsten aller Läufer zu.

(naf)
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