Mönchengladbach Rockiges Benefizkonzert zur Aufklärung über Multiple Sklerose

Mönchengladbach · Fünf Rockbands traten am Wochenende im Jugendtreff Jukomm auf, um aufzuzeigen, dass mit der Diagnose MS das Leben nicht vorbei ist.

 Die Bands und auch die ehrenamtlichen Mitarbeiter waren von Anfang an Feuer und Flamme.

Die Bands und auch die ehrenamtlichen Mitarbeiter waren von Anfang an Feuer und Flamme.

Foto: Jörg Knappe

Richtig laut wurde es am Samstagabend im Jugendtreff Jukomm. Gemeinsam mit der Organisation "Rock'n MS" organisierte der Jugendtreff ein Benefizkonzert, um Kinder und Jugendliche über die Krankheit Multiple Sklerose aufzuklären. "Immer mehr junge Menschen erhalten die für sie erst einmal niederschmetternde Diagnose MS," weiß Sandra Veyes (40), Gründerin der Organisation.

Auf ihrem T-Shirt steht "Kampfzone - Wir rocken das", und das meint sie wortwörtlich. "Wir machen dieses Konzert zum zweiten Mal und haben fünf Rockbands gewinnen können, die ohne Gage auftreten." Dabei war es ganz einfach, Bands zu finden, die für diesen guten Zweck auftreten wollten. "Die Bands und auch unsere ehrenamtlichen Mitarbeiter waren von Anfang an Feuer und Flamme", erzählt Simone Houben (42), Hauptverantwortliche bei Jukomm. "Ich selber habe schon im vergangenen Jahr unglaublich viel dazugelernt und weiß jetzt mehr über die Krankheit MS."

Sandra Veyes weiß ganz persönlich, was es bedeutet, mit MS zu leben. Sie leidet an der sogenannten schleichenden Multiplen Sklerose und hat mit unvorhersehbaren Schüben zu kämpfen. Ihr letzter Schub war 2011. Da lag sie 14 Tage auf der Intensivstation und wäre beinahe gestorben. Seitdem ist sie auf einem Auge fast erblindet. Das hält sie aber nicht davon ab, Aufklärungsarbeit zu leisten und zu zeigen, dass man auch mit der Diagnose MS ein gutes Leben führen kann.

Simone Houben ist von dieser Einstellung tief beeindruckt: "Es ist bewundernswert, dass sie den jungen Menschen die Botschaft ihrer Organisation wirklich vorlebt."

"Über unsere Facebook-Seite werde ich oft angeschrieben von jungen Leuten, die gerade erst die Diagnose erhalten haben und viele Fragen haben." Mit Sandra Veyes können die Kinder und Jugendlichen über alles sprechen, was ihnen möglicherweise unangenehm ist. Dazu gehören Themen wie krankheitsbedingte Blasenschwäche, Verdauungsstörungen oder Lähmungserscheinungen.

Die Organisation möchte Aufklärungsarbeit leisten und zeigen, dass mit der Diagnose MS das Leben nicht vorbei ist. Manfred Veyes (54) ist der Ehemann von Sandra Veyes und weiß, wie wichtig es ist, auf solchen Veranstaltungen mit Menschen mit dieser Diagnose in Kontakt zu kommen. "Man muss eigentlich mit den Leuten leben, um zu wissen, was MS bedeutet. Und wenn man sie hier trifft, merkt man, dass diese Menschen ganz normal am Leben teilnehmen."

Der Erlös des Abends geht, wie im vergangenen Jahr, an den "MS-Treff Erkrath", der für die Menschen, die durch ihre Krankheit im Rollstuhl sitzen müssen, beispielsweise behindertengerechte Urlaube organisieren.

(DGE)
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