Mönchengladbach Rheydter Ring: Stadt rüstet Blitzer auf

Mönchengladbach · Das Ordnungsamt überprüft alle aktuellen und früheren Standorte von stationären Geschwindigkeitsmessanlagen. Es ist nicht ausgeschlossen, dass es mehr Rotlichtblitzer gibt, heißt es. Auch die Technik der Starenkästen wird verbessert.

 Der Blitzer am Rheydter Ring reagiert jetzt auf Rotlichtverstöße.

Der Blitzer am Rheydter Ring reagiert jetzt auf Rotlichtverstöße.

Foto: Ilgner

Bis jetzt hat die Blitzeranlage am Rheydter Ring / Ecke Dahlener Straße nur Temposünder fotografiert. Nun, wo die Ampelanlage umgerüstet ist, kann die Säule mehr: Sie reagiert auch auf Rotlichtverstöße. Das soll nicht nur der Verkehrssicherheit dienen, das spült auch Geld in die Kasse. Im vergangenen Jahr brachten Geschwindigkeitsüberschreitungen und Rotlichtverstöße der Stadt ein Gesamteinnahmevolumen von rund 1,5 Millionen Euro. Darin eingerechnet sind allerdings auch die Einnahmen, die durch die alten Starenkästen und mobilen Radarwagen erzielt wurden.

Wie effektiv moderne kombinierte Rotlicht- und Geschwindigkeitsüberwachungsanlagen sind, zeigt ein Vergleich aus 2016: Von Januar bis Juni wurden mit den Rotlicht-Tempo-Blitzern rund 265.000 Euro eingenommen. Bei den alten Starenkästen, die nur temporär und wechselnd mit Kameras bestückt sind, waren es knapp 68.000 Euro. Die drei Radarwagen des Ordnungsamtes brachten es mit mobilen Kontrollen auf rund 450.000 Euro im ersten Halbjahr 2016.

Am 17. September 2015 war der neue Rotlichtblitzer an der Kreuzung Korschenbroicher-, Breitenbach- und Prinzenstraße scharf gestellt worden. Kaum waren drei Monate um, hatte die Anlage schon 1550 Verkehrssünden festgehalten. Mittlerweile hat die Stadt sechs solcher Rotlicht-Tempo-Blitzer. Und es ist nicht ausgeschlossen, dass es noch mehr werden.

"Das Ordnungsamt überprüft gerade alle aktuellen und auch früheren Standorte von stationären Geschwindigkeitsmessanlagen. Danach wird entschieden, ob Erneuerungen oder Modernisierungen erforderlich sind oder auch, ob Anlagen außer Betrieb gesetzt werden", sagt Stadtsprecher Dirk Rütten. Priorität habe dabei die Aufrechterhaltung und Erhöhung der Verkehrssicherheit. Will heißen: Dass Standorte angebaut werden, ist eher unwahrscheinlich. Auch die "Ertüchtigung" der Blitzeranlage am Rheydter Ring/Ecke Dahlener Straße wurde mit der Verkehrssicherheit begründet. Rotlichtverstöße seien der hauptsächliche Unfallgrund an dieser Kreuzung gewesen, heißt es aus dem Ordnungsamt.

Auch andere Kreuzungen, die heute mit Rotlichtblitzern ausgestattet sind, galten als Unfallschwerpunkte: Limitenstraße/Gracht/Stresemannstraße ist so ein Beispiel. Oder auch die Kreuzung Waldnieler Straße/Sternstraße. Sie waren die ersten kombinierten Blitzer, die vor mehr als vier Jahren in der Stadt installiert wurden. Acht Unfälle mit vier Leichtverletzten und einem Schwerverletzten zählte die Polizei an der Kreuzung Waldnieler Straße vom 1. Dezember 2012 bis zum 30. August 2013. In den neun Monaten nach der Installation der kombinierten Blitzeranlage waren es sechs Unfälle mit einem Leichtverletzen und einem Schwerverletzten.

Neben den modernen Blitzern in Säulenform, die ab 2015 im Stadtgebiet installiert wurden, sind die alten Starenkästen regelrechte Oldtimer. Früher mussten noch Filme entwickelt werden, bevor die Strafzettel verschickt werden konnten. Heute stecken immerhin Digitalkameras in den grauen Kästen. Noch können die Daten dort nicht online ausgelesen werden, wie das bei den modernen Anlagen der Fall ist. Doch auch dies wird nun überprüft.

(gap)
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