Mönchengladbach Rechtspopulisten versus "MG stellt sich quer": 80 zu 460

Mönchengladbach · Es bleibt dabei: Anders als in anderen Großstädten bekommen die Rechtspopulisten in Gladbach vorerst kein Bein an die Erde. So eindeutig wie gestern, bei der sechsten Auflage von Demonstration und Gegendemonstration, war das Kräfteverhältnis noch nie. Während das Bündnis "Mönchengladbach steht auf" mit nach Polizeiangaben rund 80 Teilnehmern so wenig wie noch nie mobilisierte, kam das Bündnis "Mönchengladbach stellt sich quer" auf 460 Demonstranten. Das sind so viele wie bislang nie. "Dass wir immer noch mehr werden, macht uns stolz", sagte Ratsherr Torben Schultz (Linke).

 "Keine Pizzen für Faschisten" forderten die Gegendemonstranten. Wem der junge Mann vorne sein Essen bringt, wissen wir leider nicht.

"Keine Pizzen für Faschisten" forderten die Gegendemonstranten. Wem der junge Mann vorne sein Essen bringt, wissen wir leider nicht.

Foto: Ilgner Detlef (ilg)

Beide Gruppen trafen auf dem Kapuzinerplatz aufeinander, von einem starken Polizeiaufgebot getrennt. Während die einen unter anderem Transparente mit den Aufschriften "Refugees not welcome" und "Asylbetrug macht uns arm" dabei hatten, waren die anderen zum Beispiel mit "Hetzt Du noch oder denkst Du schon?" unterwegs. Vor dem Minto, wo die Gegendemonstranten einen kurze Zwischenkundgebung abhielten, malten viele mit bunter Kreide Sprüche auf das Pflaster der Hindenburgstraße, unter anderen diesen: "MG ist bunt - wie das Minto.

" Bei ihrer letzten Demonstration im März hatten die Rechtspopulisten Unterstützung von 30 Hooligans aus dem Ruhrgebiet bekommen. Die hatten gestern offenbar anderes zu tun. Möglicherweise waren einige durch das Zweitliga-Spiel in Duisburg gebunden. Nach Angaben der Polizei blieb es gestern in der Innenstadt auch nach Auflösung der beiden Demonstrationen in der Innenstadt friedlich.

(RP)
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