Mönchengladbach Raub nach Zugfahrt: Zeugen erkennen Angeklagte vor Gericht wieder

Mönchengladbach · Wegen gemeinschaftlichen Raubes und gefährlicher Körperverletzung müssen sich zwei aus Algerien stammende Angeklagte, 18 und 32 Jahre alt, vor der Ersten Jugendkammer des Mönchengladbacher Landgerichts verantworten. Im Dezember 2015 sollen sich die Angeklagten bei zwei Gelegenheiten nach einer Zugfahrt aus Köln auf dem Bahnsteig in Rommerskirchen auf zwei junge Mitreisende gestürzt, sie zu Boden gebracht und sie um Handys und Geld gebracht haben.

Doch die beiden Männer haben bereits am ersten Verhandlungstag durch ihre Anwälte erklären und von Dolmetscherinnen übersetzen lassen, dass sie im Prozess von ihrem Aussageverweigerungs-Recht Gebrauch machen wollen. Deshalb waren gestern die Aussagen von mehreren Zeugen, die damals die Auseinandersetzung auf dem Bahnsteig beobachtet hatten, für das Verfahren von erheblicher Bedeutung. Die meisten Zeugen hatten bereits vor dem Mönchengladbacher Amtsgericht ausgesagt, erinnerten sich gleichwohl noch recht gut an die brutale Vorgehensweise der Täter. Das Amtsgericht hatte damals den Fall an das Landgericht verwiesen, weil die Strafgewalt der Amtsrichter nicht ausreichte.

So erinnerten sich gestern nicht nur Mitreisende an den Fall, sondern auch ein 28-jähriger Taxifahrer. Der 28-Jährige hatte sich damals gerade entschlossen, seinen Dienst zu beenden, als ein Mann angerannt kam, die Tür aufriss und etwas auf Arabisch erklärte. Als der Taxifahrer das nicht verstand, machte ihm der Mann mit Gesten klar, dass er beraubt worden sei. Man habe ihm 350 Euro und zwei Handys gestohlen. Der Taxifahrer rief die Polizei, die das Opfer des Raubes dann mitnahm. Dem Gericht standen gestern aber auch Mitreisende aus dem Zug als Zeugen zur Verfügung, die die Auseinandersetzung auf dem Bahnsteig beobachtet und dabei die Angeklagten als Täter erkannt hatten. So erinnerte sich gestern auch ein 23-jähriger Grevenbroicher an Geräusche eines Streites, als er damals in den ersten Waggon gestiegen war. Der Zeuge stand dann an der Tür und sah zwei Personen, von denen einer einen jüngeren Mann zu Boden brachte und der andere auf das Opfer eintrat und einschlug. Der Zeuge stieg aus und sah wie draußen noch einer auf dem Boden lag und wie diesem Opfer ein Handy aus der Tasche gestohlen wurde. Auch er erkannte die Männer auf der Anklagebank als Täter wieder.

Der Prozess wird mit Zeugen in zehn Tagen fortgesetzt.

(RP)
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