Mönchengladbach Prozess: Marktbeschicker bespuckte parkende Fahrzeuge

Mönchengladbach · Wegen Widerstands gegen Vollstreckungsbeamte und Körperverletzung in zwei Fällen musste sich jetzt ein Marktbeschicker (32) aus Duisburg vor dem Mönchengladbacher Amtsgericht verantworten. Und es war nicht das erste Mal, dass der 32-Jährige auf einer Anklagebank Platz nehmen musste. Alkoholisiert rastet er offenbar immer mal wieder aus.

Sie fiel der Duisburger in der Nacht zum 20. August 2015 in Mönchengladbach auf, als er aus der Wohnung seiner damaligen Freundin die vor dem Haus parkenden Fahrzeuge bespuckte. Als Polizeibeamten eintrafen, hatte sich der Mann unter einem Bett versteckt. Die Beamten mussten den Randalierer hervorziehen. Als er die Spucke wegwischen sollte, wehrte er sich mit Schlägen und Tritten. Eine Blutprobe ergab bei dem 32-Jährigen damals einen Alkoholpegel von 1,7 Promille. "Mein Mandant gibt alles zu. Wir brauchen keine Zeugen", erklärte der Verteidiger des Duisburgers. Der Angeklagte sagt nur: "Ja, das stimmt. Aber erklären kann ich das nicht." Allerdings war die Alkoholstory aus der Augustnacht nicht alles, was die Staatsanwältin dem mehrfach vorbestraften Mann vorwarf.

So war der 32-Jährige am 12. April 2015 in Mönchengladbach aufgefallen, als er hinter dem Steuer eines Fahrzeugs saß, obwohl er keinen Führerschein besaß.

Damals hatte es mal wieder Streit mit der Mönchengladbacher Freundin gegeben. Inzwischen ist das die Ex-Freundin. An dem Apriltag hatte der Angeklagte, nur mit einer Jogginghose bekleidet, die Wohnung der Freundin verlassen. "Ich wollte nur mal um den Block laufen und dem Streit aus dem Weg gehen", so der Duisburger. Aber die Freundin hatte seine Schlüssel. "Als ich wieder in ihre Wohnung wollte, war die Tür zu", erinnerte sich der Mann. Er wandte sich an die Polizei. Dann erklärte die Freundin, der Schlüssel läge in Duisburg auf dem Autoreifen. "Ich bin mit meinem Bruder nach Duisburg gefahren. Aber dort war kein Schlüssel", so der Angeklagte.

Dann habe er sich den Zweitschlüssel vom Transporter besorgt. "In dem wollte ich dann übernachten. Ich hab den damals nur gegenüber der Wohnung der Freundin abgestellt. Aber da hat mich dann auch schon die Polizei am Steuer ohne Fahrerlaubnis erwischt", bedauerte der 32-Jährige. "Inzwischen hat sich mein Mandant bei einem Psychologen vorgestellt. Der wird ihm helfen, seine Aggressivität zu bekämpfen", setzte sich der Verteidiger für den 32-Jährigen ein.

Deshalb verurteilte das Gericht den Duisburger zu einer einjährigen Bewährungsstrafe und zu einer Führerschein-Sperre von zwölf Monaten. Außerdem muss der Angeklagte eine Geldbuße von 500 Euro zahlen und die Therapie bei dem Psychologen fortsetzen.

(RP)
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