Mönchengladbach Projektmesse zur Fortschreibung der "Sozialen Stadt"

Mönchengladbach · Der Marktplatz im neuen Erscheinungsbild ist eine der auffallendsten Veränderungen in Richtung einer attraktiveren Rheydter Innenstadt. Doch es gibt noch reichlich Handlungsbedarf für bauliche und soziale Maßnahmen im Projekt "Soziale Stadt Rheydt". Daher luden die Stadt Mönchengladbach und das Planungsbüro Steg NRW ins Rathaus Rheydt zur Projektmesse ein. Thema war die Fortschreibung der Sozialen Stadt Rheydt und damit das integrierte Handlungskonzept für Projektansätze.

Anträge zur Förderung aus dem Bund-Länder-Programm sind gestellt. Bewusst hatten die Veranstalter ein Forum für Gespräche mit Mitarbeitern des zuständigen Fachbereiches Stadtentwicklung und Planung sowie des beauftragten Planungsbüros gewählt. Denn Anregungen und Kritik vonseiten der Bürgerschaft sind erwünscht. Diese bekam über Fotos und Pläne Einsicht in die Ergebnisse umfangreicher Analysen und Lösungsvorschläge, von denen einige in den kommenden Jahren verwirklicht werden könnten.

Projektleiter Kajetan Lis betonte, dass Stadtentwicklung ein längerer Prozess sei. Bei der Analyse seien zum Beispiel Bevölkerungs-, Verkehrs- und soziale Strukturen sowie der Einzelhandel zu berücksichtigen. Neben gegenwartsnahen Faktoren verwies Lis auf eine Zielsetzung von vor sieben Jahren, die auf ihre Aktualität hin überprüft wurde. Damals standen die Stabilisierung der Innenstadt und Stärkung ihrer Anbindung an die umliegenden Quartiere, Weiterentwicklung der multifunktionalen Nutzungsstruktur und Verbesserung der Kundenbindung, die Wohn- und Lebenssituation, Qualifizierung des öffentlichen Raums, Verbesserung der gesellschaftlichen Teilhabe und Förderung von Integration und Identität im Fokus.

"Wir haben überprüft, welche Ziele abgearbeitet, welche aktuell sind und welche angepasst werden müssten. Neu sind die Integration der Hochschule Niederrhein ins Stadtbild und der Klimaschutz", erklärte Frank Schulz vor entsprechenden Diagrammen. Rolf Beierling-Hémonet half, Analysen und Projektansätze zum Hauptbahnhof zum Beispiel zu verstehen. "Der Hauptbahnhof war immer schon Teil des Innenstadtkonzepts. Er ist ein wichtiger Eingangsbereich und starke Diagonale in die Innenstadt. Doch das Gebäude ist marode. Da müssen wir eine neue Nutzung hinbekommen. Da die Stadt das Gebäude gekauft hat, ist erst jetzt ein Investorenwettbewerb möglich", so Beierling-Hémonet. Wolfgang Reichert stellte Überlegungen vor, mit denen der Leerstand von Geschäftslokalen aufgefangen werden könnte. "Man muss hier nicht zwanghaft mit neuen Gewerben füllen, sondern könnte Räume in Wohnungen umwandeln. Da müssten Gespräche mit den Eigentümern geführt werden, um vielleicht einen anderen Weg gehen zu können."

Weitere Ansätze beschäftigten sich mit dem Defizit an Grünflächen und dem Potenzial, das der Rückzug von großflächigen Gewerbebetrieben mit sich bringt. Solche Flächen liegen in unmittelbarer Nähe der Innenstadt und könnten zu Wohnangeboten umgewandelt werden.

(anw)
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