Mönchengladbach Pony Max bekommt Gesellschaft

Mönchengladbach · Der Verein "A key to dreams" unterstützt den tiergestützten Unterricht der Paul-Moor-Schule.

 Silke Lang von "A key to dreams" übergab die 5000-Euro-Spende an Klaus Kohn, den Leiter der Paul-Moor-Schule.

Silke Lang von "A key to dreams" übergab die 5000-Euro-Spende an Klaus Kohn, den Leiter der Paul-Moor-Schule.

Foto: Jörg Knappe

Die Ziegen meckern, das Pony kommt angetrabt, die Kaninchen hoppeln umher - auf dem Gelände der Paul-Moor-Förderschule, idyllisch im Hardter Wald gelegen, geht es ländlich zu. In den Pausen kommen Schüler zu den Gehegen, streicheln die Tiere und sehen ihnen zu. Aber die Tiere sind mehr als freundliche Kuscheltiere in einem Streichelzoo: Sie leisten einen wichtigen Beitrag zum pädagogischen Angebot der Förderschule mit dem Schwerpunkt Geistige Entwicklung. "Die Tiere helfen, die Seele ein Stück weit zu heilen", formuliert Schulleiter Klaus Kohn die Überzeugung der Pädagogen.

Der Verein "A key to dreams", der sich die Hilfe für Kinder regional, aber auch international auf die Fahnen geschrieben hat, unterstützt die tiergestützte Pädagogik nun mit 5000 Euro, die von der Vorsitzenden Silke Lang in Form eines Schecks überreicht wurden. "Jeder, der selbst Tiere hat, weiß, wie gut der Umgang mit ihnen tut", sagt Silke Lang. Aber es geht in der Paul-Moor-Schule nicht nur um die Wärme und die Zuneigung, die Tiere vermitteln, obwohl es die Kinder natürlich lieben, das weiche Fell der Kaninchen zu streicheln oder die Vierbeiner zu tätscheln.

Die jüngeren Schüler reiten auf dem weißen, freundlichen Pony Max, besiegen ihre Ängste und stärken ihr Selbstbewusstsein. Die Älteren sind für die Pflege der Tiere zuständig, misten aus, striegeln und füttern. "Unsere Kinder lernen nicht aus Büchern, sondern durch das Tun", erklärt Klaus Kohn. "Deshalb ist es so gut und wichtig, dass sie Verantwortung für die Tiere übernehmen." Jeden Morgen gehen einige Schüler mit einer Lehrerin oder einem Lehrer an die Arbeit und versorgen die tierischen Mitbewohner. Pony Max ist seit einiger Zeit allein, doch bald soll er vierbeinige Gesellschaft erhalten. Die Schule plant die Anschaffung von zwei Eseln. "Esel sind noch gutmütiger als Ponys", sagt der Schulleiter. "Wir lassen gerade prüfen, ob sich das Gelände für die Haltung eignet." Auch Hunde und Hühner tummeln sich noch auf dem Schulgelände, die Hunde meist in den Klassenzimmern, alle anderen Tiere in den Gehegen. Das war früher anders, da liefen einige frei herum, gingen dann aber unvermutet hin und wieder auf Wanderschaft. Besonders die Hängebauchschweine liebten die Ausflüge.

"Unser Hausmeister musste sie auch mal mitten in der Nacht abholen", erzählt der Schulleiter. "Er ging dann mit einem Futtereimer vorne weg, die Schweine liefen hinterher und zum Schluss kam ein Polizeiauto mit Blaulicht." Obwohl das sicher ein ungewöhnlicher und erheiternder Anblick für die benachbarten Hardter und Hehner war, ist man doch dazu übergegangen, die Tiere in aus- und einbruchssicheren Gehegen zu halten. Einbruchssicher, weil auch Marder und Füchse eine Vorliebe für Hühner oder Kaninchen haben.

"Ohne die Unterstützung des Fördervereins und Spendern wie ,A key to dreams' könnten wir die Zusatzangebote in dieser Schule nicht aufrecht erhalten", bedankt sich Schulleiter Klaus Kohn bei den Sponsoren. Denn die Zusatzangebote sind nicht billig: 5000 Euro kostet allein die Pflege und Versorgung von zwei Ponys im Jahr.

(RP)
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