"Peeler Feldchen" Hunderte Fische sterben in Mönchengladbach

Mönchengladbach · Im See "Peeler Feldchen" in Mönchengladbach verenden Hunderte Fische. Angler versuchen zu retten, was zu retten ist. Hilfe ist dringend erwünscht.

 Tote Fische, die aus dem Peeler Feldchen gezogen wurden.

Tote Fische, die aus dem Peeler Feldchen gezogen wurden.

Foto: Theo Titz

Im Anglerverein Mönchengladbach-Rheydt 1935 hat man so etwas noch nicht erlebt, selbst die ältesten und erfahrensten Mitglieder nicht: Am Donnerstag breitete sich schlagartig ein grüner Teppich auf dem See "Peeler Feldchen" aus. Verantwortlich ist die kleine Wasserlinse, auch Entengrütze genannt. Wegen des dichten Pflanzenteppichs sank der Sauerstoffgehalt im Teich, das wiederum führte zum Fischsterben.

Immer mehr tote Tiere treiben an der Wasseroberfläche. "Insgesamt sind bestimmt schon 150 bis 200 Fische gestorben", sagt David Khodaparast von Anglerverein. Dabei versuchen Vereinsmitglieder, Familienangehörige sowie Freunde seit Donnerstag mit allen Mitteln zu retten, was zu retten ist. Die Linsen werden mit gemeinsamen Kräften abgeschöpft. Belüftungsanlagen wurden installiert. Es wurden Wasser gepumpt und Schlamm abgesaugt. Ein Biologe ist eingeschaltet. Sogar eine Umsiedlungsanlage wurde beschafft, um die noch lebenden Fische in einen anderen Teich setzen zu können.

Doch bislang ist alles vergeblich. "Wir haben bis 21 Uhr gearbeitet. Aber das mit dem Umsiedeln hat leider nicht geklappt", sagt Khodaparast. "Wenn die Fische an die Oberfläche kommen, schnappen sie nach Luft. Und das war dann auch schon das letzte Aufzucken."

Die kleine Wasserlinse breitet sich vor allen Dingen auf nährstoffreichen, stehenden Gewässern schlagartig aus. Wieso das am Peeler Feldchen passieren konnte, können sich die Angelfreunde nicht erklären. Sie haben noch mehrere Vereinsgewässer, doch die seien alle im Gegensatz zum See Peeler Feldchen, der sich auf privatem Gelände befindet, im städtischen Besitz und hätten Sprinkleranlagen oder Zu- und Abflüsse. "Da wird so etwas nicht passieren können", glaubt Khodaparast.

Der Anglerverein hegt und pflegt seine Vereinsgewässer, und er sorgt auch dafür, dass der Fischbestand erhalten bleibt. Dazu gehören auch Tiere, die bereits seit Jahrzehnten dort leben, wie zum Beispiel der Marmorkarpfen, ein Fisch, der für Angler eigentlich wertlos ist, wie David Khodaparast erklärt. Auch Marmor- und Spiegelkarpfen - bis zu 35 Pfund schwer (siehe Foto) - trieben leblos auf dem See. Im Peeler Feldchen setzt der Anglerverein jährlich kleine Rotaugen, Rotfedern, Aale und Zander ein.

Das Massensterben im Teich ist für den Anglerverein nicht nur ein ökologisches Desaster, sondern bringt auch einen finanziellen Verlust mit sich. "Wenn wir Jungzander einsetzen, dann kostet uns das 13 Euro das Kilo", sagt Khodaparast. Ein ausgewachsener Zander bringe immerhin fünf bis sechs Kilogramm auf die Waage. Trotz des schlimmen Zustands am See will der Anglerverein den Teich nicht aufgeben. Aus Stuttgart ist eine weitere Belüftungsanlage bestellt. Wenn sie überprüft und in Mönchengladbach angekommen ist, können die Vereinsmitglieder noch Unterstützung gebrauchen. "Im Moment sind ja viele im Urlaub, und wir brauchen Hände zum Anpacken", sagt David Khodaparast. Die Kontaktdaten sind auf der Homepage www.anglerverein-mg-ry.de zu finden.

(gap)
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