Mönchengladbach Operngala: Wie der Wein betäubt und liebesselig macht

Mönchengladbach · "Vivat Bachus - von Wein und anderen Tränken" ist die diesjährige Operngala am Samstag, 5. Dezember, 19.30 Uhr, benannt. Der "Göttertrank" spielt in zahlreichen Opern eine nicht unbeträchtliche Rolle vornehmlich, aber nicht nur, in italienischen. Man denke nur an Gaetano Donizettis "Liebestrank" - hier soll ein von einem Scharlatan angepriesener einfacher Bordeaux die Menschen in Liebestaumel versetzen. Wolfgang Amadeus Mozart, bekanntlich kein Weinverächter, lässt in seiner "Entführung" den Haremswächter Osmin von Pedrillo mit Wein "betäuben", damit er sein geliebtes Blondchen aus der Gefangenschaft des Bassa Selim befreien kann. Die "Fledermaus" wäre nicht Johann Strauß' Welterfolg ohne den in dieser Operette, die eigentlich eine Oper ist, fortwährend genossenen und hoch gelobten "Feuerstrom der Reben". Diese Aufzählung ließe sich beliebig fortsetzen.

Operndirektor Andreas Wendholz und Generalmusikdirektor Mihkel Kütson haben ein abwechslungsreiches Programm mit hochkarätigen Arien und Chören zusammengestellt. Beispielsweise ist Eva Maria Günschmann mit der "Sequidilla" der Carmen (George Bizet) zu erleben, Hayk Déinyan und James Park mit dem oben erwähnten Duett Osmin -Pedrillo aus der "Entführung aus dem Serail", Andrew Nolen in der einen edlen Wein preisenden Arie des Don Giovanni (Mozart), Johannes Schwärzky mit dem Trinklied des Jago (Otello - Giuseppe Verdi) sowie gemeinsam mit Izabela Matula (im Duett Leonora-Luna aus Verdis Troubadour) oder Debra Hays mit der "beschwipsten" Annenpolka, ebenfalls von Strauß. "Trinke Liebchen, trinke schnell" rät Michael Siemon seiner Rosalinde Janet Bartolova (Fledermaus), Hayk Déinyan ist der dem Wein kräftig zusprechende Falstaff ("Als Büblein klein") aus den "Lustigen Weibern von Windsor" - Otto Nicolai), und drei Mitglieder des Opernstudios - Amelie Müller, James Park und Shinyoung Yeo - prosten sich beim "Rundgesang" aus Millöckers Operette "Der Bettelstudent" weinselig zu.

Das ist nur ein kleiner Ausschnitt aus einem erlesenen Programm, das Ernstes wie Heiteres bereithält und die Sängerinnen und Sänger teils in Partien erleben lässt, die sie zumindest auf unserer Bühne noch nicht gesungen haben.

Zum Abschluss darf "Libiamo" aus "La Traviata" - Verdi natürlich nicht fehlen - hier, wie bei mehreren Programmpunkten, ist auch der Opernchor (Einstudierung Maria Benyumova) beteiligt. Und - wie könnte es anders sein - ganz am Ende vereinen sich alle Mitwirkenden zu dem vom Publikum heiß ersehnten Trinklied aus der Fledermaus.

Begleitet werden alle Vorträge von den Niederrheinischen Sinfonikern, geleitet von Mihkel Kütson. Die mit Sicherheit wieder kurzweilige und mit interessanten Informationen gespickte Moderation liegt in den Händen von Generalintendant Michael Grosse.

Tickets gibt es unter der Telefonnummer 02166 6151100.

(oeh)
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