Mönchengladbach Oliver Neuville hängt im Museum

Mönchengladbach · Schüler des Hugo-Junkers-Gymnasiums porträtierten Fußballer, Schriftsteller, Politiker und andere Promis. Die anfängliche Scheu bei den Treffen war schnell verflogen. Beide Seiten hatte viel Spaß. Die Fotos kamen ins Museum.

Oliver Neuville spielte von 2004 bis 2010 bei Borussia Mönchengladbach. Er ist Vater von zwei Söhnen und lebt in Windberg.

Oliver Neuville spielte von 2004 bis 2010 bei Borussia Mönchengladbach. Er ist Vater von zwei Söhnen und lebt in Windberg.

Foto: Ilgner

Oliver Neuville und Uwe Kamps, Hans Wilhelm Reiners und Ulrich Elsen, Andreas Fischer oder Rebecca Gablé - sie und andere bekannte Persönlichkeiten aus Mönchengladbach hingen bis Sonntag von der Decke des Museums im Schloss Rheydt. Schüler der 8b des Hugo-Junkers-Gymnasiums hatten bereits vor den Sommerferien unter der Leitung von Museumspädagogin Céline Thiem und Studienrätin Miriam Lentzen Porträtfotots von lokalen Persönlichkeiten gemacht.

Im Rahmen des Projektes ging es nicht nur um die Ästhetik der Porträtfotografie, sondern auch um die Fragen: Wer ist eine lokale Persönlichkeit? Wie kann ich mit dieser Person in Kontakt treten? Wie vereinbare ich einen Termin mit dieser Person? "Die größte Herausforderung für die Schüler war dabei die Kontaktaufnahme mit Leuten, die sie bisher nur aus dem Fernsehen oder der Zeitung kannten", erzählen Céline Theim und Miriam Lentzen. Dennoch sei das Interesse groß gewesen, als das Thema vor der Klasse vorgestellt wurde, und das, obwohl die meiste Arbeit in der Freizeit stattfinden sollte, sagt Marcus Hübner, Klassenlehrer der 8b. Und: "Wenn bei einem solchen Projekt Spaß dabei ist, läuft es eigentlich von ganz alleine."

Die Fotos, die die Schüler geschossen hatten, wurden im Rahmen der Ausstellung "Menschen meiner Zeit, die etwas bewegten" des Fotografen Josef Albert Slominski, der bekannte Persönlichkeiten aus seiner Lebenszeit porträtiert hat, aufgehängt. Insgesamt waren 18 verschiedene Promis aus Mönchengladbach bei dieser Finissage ausgestellt. "Am Anfang sind die Schüler natürlich nervös gewesen, aber sobald der Kontakt hergestellt war, war das auch schon verflogen", erzählt Céline Thiem.

Klaus Möhlenkamp, verantwortlich für die Museumspädagogik, berichtet auch, dass es nun schon eine längere Tradition hat, dass Schüler aus den verschiedensten Schulformen gerne als Aussteller im Museum gesehen sind. Auch Schulleiter Wolfgang Bremges ist froh über die Zusammenarbeit mit dem Museum und gleichzeitig auch stolz, was bei der mittlerweile fünften Kooperation entstanden ist. "Gerade Schüler der achten und neunten Klasse sind in einem Alter, in dem wir sie schnell verlieren. Deshalb ist es wichtig, solche Projekte, bei denen sie auch Aufmerksamkeit und Resonanz bekommen, mit den Schülern zu gestalten", sagt er weiter. Gut ankommen würde das eigentlich in jedem Jahrgang. Das können auch Laura Buschmann und Alaa Kona bestätigen, die sich sehr auf das Projekt gefreut haben. Gemeinsam haben sie Polizeipräsident Hans-Hermann Tirre porträtiert.

"Zuerst haben wir eine Mail geschrieben und mit ihm telefoniert. Dann haben wir einen Termin ausgemacht, an dem wir uns mit ihm treffen können", sagen die beiden Schülerinnen. Das Gespräch sei dann sehr locker gewesen, und der Polizeipräsident sei sehr begeistert von der Idee gewesen.

Mathusan Sivaganesan hat gleich fünf Persönlichkeiten vorgestellt. Der 14-Jährige traf sich mit den Politikern Günther Krings (CDU), Gülistan Yüksel (SPD), Burkhard Küpper (FDP), Karl Sasserath (Die Grünen) und Torben Schultz (Die Linke). "Das Thema war ja auch, "Menschen, die etwas bewegen wollen". Deshalb wollte ich die wichtigsten Politiker der Stadt vorstellen", erzählt Mathusan. Die Politiker selbst seien erfreut und gleichzeitig verwundert über das Interesse gewesen.

Bürgermeister Ulrich Elsen, ehemaliger Schüler des Hugo-Junkers-Gymnasiums und selbst auch einer der porträtierten Personen, berichtet ebenfalls nur Positives von dem Treffen mit den Schülern: "Mich haben vor allem die höflichen Umgangsformen gefreut, die an den Tag gelegt wurden, aber auch, dass zum Beispiel die Auswahl des Fotos mit mir abgesprochen wurde, so dass gegenseitiges Vertrauen da war." Die Distanz, die sonst eigentlich vor allem zu Politikern da sei und mitunter zu Politikverdrossenheit führe, würde durch solche Projekte dann schnell verfliegen, sagt Elsen abschließend.

(RP)
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