Flötentöne Old Market Stompers feiern ihren 50. Geburtstag

Mönchengladbach · Das nächste Wochenende gehört in Mönchengladbach und Korschenbroich dem Jazz. Und das sehr facettenreich. So ist vor allem am Freitag die Qual der Wahl groß. Das große Fest des Oldtime-Jazz feiern die Musiker der Old Market Stompers (OMS) im Theater im Gründungshaus (TIG) am Samstag, 5. März, ab 20 Uhr. Zu ihrem 50. setzt die Band nicht nur auf den Ansturm zahlender Gäste. Mit Jazz-Gitarren-Star Joscho Stephan, Posaunist Manfred "Manni" Schmelzer und ihren Formationen haben die Old-School-Jazzer zwei Zugnummern verpflichtet. So wird aus dem Geburtstagsfest direkt ein Musikfestival: OMS, Jazzbones und das Blue Motion Trio mit Joscho Stephan. Besser kann eine Szene kaum feiern. Mit den Musikern feiern die Fans eine Szene, die sich mit der "Monkstown Jazz Society", der Interessengemeinschaft Gladbach-Rheydter Amateurmusiker, schon früh organisierte, mit legendären Konzerten in Lokalen wie "Bügeleisen" und "Budike" fulminant startete und in der Republik schnell zur Jazz-Hochburg avancierte. Mit der Hot-Jazz-Festival-Reihe in den 1970er Jahren feierte man in der Kaiser-Friedrich-Halle Triumphe. Infolge Nachwuchsmangels ist die Szene mittlerweile ruhiger geworden, erfreut sich aber immer noch eines treuen Fankreises. OMS zählte schon früh zu den Szene-Flaggschiffen. Die Jazzer begeisterten bereits mit Radio- und TV-Sendungen, als noch alles noch öffentlich-rechtlich zuging. Mit LP- und CD-Veröffentlichungen beschenkten sie ihre Fans und haben bei Auftritten bis heute selbst jede Menge Spaß an der Sache.

Leonard Bernsteins weltbekannte "West Side Story" knüpft sich das Joerg Kaufmann Quartett beim Konzert Freitagabend, 20 Uhr, im BIS-Zentrum für offene Kulturarbeit (Bismarckstraße 97-99) vor. Mit frischen Arrangements und genügend Solisten-Freiraum will das Quartett trotz veränderter Rhythmik und Harmonik möglichst nahe am Original bleiben. Der Wahl-Langenfelder Joerg Kaufmann spielte bereits 1997 mit seinem Trio neu arrangierte Songs und Instrumentalstücke der "West Side Story" ein. Die CD "Cool - Music from West Side Story" stellte das Quartett live erstmals vor gut zehn Jahren im Rahmen der "Jazz-Visions"-Reihe vor. Da war das Publikum schon begeistert. Seitdem hat die Band ihr Projekt weiterentwickelt. Man darf also auf das Ergebnis gespannt sein.

"Ein echter Knaller. Bang!", kommentierte der Bayerische Rundfunk den Auftritt von Le Bang Bang. Das Duo mit Sängerin Stefanie Boltz und Bassist Sven Faller alias Le Bang Bang gastiert Freitagabend, 20 Uhr, auf Einladung der "Jazzcafè"-Reihe im Sandbauernhof Liedberg (Am Markt 10). Die minimalistische Besetzung reicht den beiden Musikern für ihre außergewöhnliche musikalische Performance. Das Programm verspricht ein hoch-musikalisches Zwiegespräch ohne stilistische Vorbehalt. Dafür shoutet Stefanie Boltz soulig, haucht und flüstert, improvisiert mit Text und Sounds. Sven Faller verwandelt den Bass in ein Orchester, trommelt virtuos, streicht elegisch und verwendet elektronische Effektgeräte. Das komplexe Ergebnis hört man sich am besten selbst an. Tickets gibt es für 20 Euro beim Kulturamt Korschenbroich; Schüler zahlen die Hälfte.

Weitere Konzert-Tipps: Samstag, 12. März, 20 Uhr, "DenkMal..." Geneickenerstraße 75: "Rock in den Frühling" mit der Sixtie-Band Obergärig; Samstag, 12. März, 20 Uhr, TIG, Eickener Straße 88: "Fine-Art-Jazz" mit Kalle Kalima's Long Winding Road.

(pa)
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