Mönchengladbach Obstwiese als neues Zuhause für Insekten

Mönchengladbach · Zwei grüne Arbeitskreise hatten dazu eingeladen, auf der Kamphausener Höhe eine Streuobstwiese zu gestalten. Viele freiwillige Helfer schlossen sich an. 90 Bäume wurden gesetzt.

 Vor Einbruch der Dunkelheit hatten sie es geschafft: 90 Bäume haben die Naturschützer eingepflanzt.

Vor Einbruch der Dunkelheit hatten sie es geschafft: 90 Bäume haben die Naturschützer eingepflanzt.

Foto: Isabella Raupold

Etwa 20 Leute tummeln sich auf der Wiese auf der Kamphausener Höhe. Dick eingepackt und mit Gummistiefeln an den Füßen trotzen sie dem nasskalten Wetter. Gemeinsam pflanzen sie einen Baum nach dem anderen. "Wir hoffen sehr, das wir heute vor Einbruch der Dunkelheit fertig werden", sagt Hajo Siemes. "Aber ich bin da guter Dinge."

Vor zwei Jahren haben Hajo Siemes vom Arbeitskreis "praktisch/ökologisch" und Axel Schmidt vom Arbeitskreis "Landschaft und Natur" die Stadt gebeten, ihnen eine städtische Fläche für das Anlegen einer Streuobstwiese zu übertragen. Das Land, welches früher dem anliegenden Koch-Bauern zugewiesen war, konnte nun an die Arbeitskreise übertragen werden - der Streuobstwiese stand somit nichts mehr im Weg.

Seit Samstag zählt die grüne Fläche neben dem Wäldchen auf der Kamphausener Höhe nun 90 Walnuss-, Apfel-, Kirsch-, Quitten- und Birnenbäume. 90 Bäume, die Insekten dank ihrer Blütenvielfalt eine neue Heimat bieten können. Denn das Insektensterben habe über die Jahre immer mehr zugenommen, sagt Hajo Siemes. Die Streuobstwiese sei ein großer Schritt in die richtige Richtung.

Nachdem die Stadt die Bäume großzügig zur Verfügung gestellt hat, zähle nun die Pflege und das Abernten der Streuobstwiese zur Aufgabe der beiden Arbeitskreise der Grünen, sagt Bezirksvertreter Hajo Siemes. "In zwei bis drei Jahren werden wir zahlreiche Früchte ernten und für die Bürger ein tolles Erntefest feiern können." Mit der Pflanzung der Bäume sei die Hauptarbeit zunächst getan. Weitere Arbeiten fallen erst wieder im Frühjahr an: "Dann geht es ans Schneiden der 90 Bäume", sagt Siemes.

Neben dem äußerst wichtigen Beitrag zur Biotop-Vernetzung wollen die Grünen auch die Verbindung des kleinen Waldes mit dem Naturdenkmal "Galgenberg" herstellen. Das Denkmal befindet sich zwischen Odenkirchen und Giesenkirchen. Um den Streuobstwiesen-Bereich von der weiten grünen Fläche ein wenig abzutrennen, wurde auch noch eine Hecke entlang der Streuobstwiese gesetzt. Dank der tatkräftigen Unterstützung vieler freiwilliger Helfer, konnte die Aktion vor Einbruch der Dunkelheit erfolgreich abgeschlossen werden. "Wir können uns glücklich schätzen, dass so viele Leute gekommen sind, um uns und der Natur zu helfen", betont Hajo Siemes.

Auch das Thema "Baumfällung" sei einer der Gründe gewesen, weshalb die Arbeitsgemeinschaften sich für die Pflanzung der Bäume entschieden haben. "Immer mehr Bürger regen sich darüber auf, dass so viele Bäume in unserer Stadt gefällt werden müssen", sagt der Bezirksvertreter. "Deshalb sagen wir: Wir möchten Bäume wachsen sehen, anstatt sie zu fällen. Ich denke, dass wir mit unserer Streuobstwiese auf jede Menge positive Resonanz treffen werden."

Mit der Streuobstwiese möchten die Arbeitsgemeinschaften einen wichtigen Beitrag zum Umweltschutz und auch zur Luftgüte in unserer Stadt beitragen.

(sikr)
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