Mönchengladbach OB Reiners protestiert in Brüssel gegen AKW Tihange

Mönchengladbach · Er sei "beeindruckt von der Masse" derer gewesen, die sich auf den Weg nach Brüssel gemacht hatten, sagt Oberbürgermeister Hans Wilhelm Reiners. Mit Vertretern von über 80 Kreisen, Städten und Gemeinden aus den Niederlanden, Belgien, Luxemburg und Deutschland weilte er jetzt in der belgischen Hauptstadt, um an der Protestaktion der Kommunalen Aktionsgemeinschaft "Dreiländer-Region gegen Tihange" teilzunehmen. "Die Bürger sind extrem besorgt, tief verunsichert und tief beunruhigt in der wichtigen Frage der Sicherheit des belgischen Reaktors Tihange", heißt es in dem Schreiben, das die Vertreter an EU-Parlamentspräsident Martin Schulz übergaben und das an Miguel Arias Canete, den EU-Kommissar für Klimaschutz und Energie, gerichtet ist.

"Obwohl er qua Amt eigentlich eine neutrale Instanz zu sein hat, hat Schulz sich in dieser Sache klar positioniert", berichtet Reiners. "Er sagte: ,Man sollte mit Tihange nicht leben müssen.'" Der Weiterbetrieb des belgischen Pannen-Atomkraftwerks wird seit Monaten heiß diskutiert und kritisiert. Auch der Gladbacher Stadtrat hat eine Resolution verabschiedet, in der die unverzügliche und dauerhafte Abschaltung gefordert wird, und unterstützt entsprechende Anstrengungen der Städteregion Aachen. "Vor diesem Hintergrund ist es nur angemessen, wenn ich persönlich an so einer Protestaktion teilnehme", sagt Reiners. "Das verleiht der Sache dann noch etwas zusätzliches Gewicht."

Um in dieser Angelegenheit weiteren Druck aufzubauen, müsse man nun zunächst Informationen erhalten, wie man - neben dem Weg der Klage - über die EU tätig werden kann. "Man wird versuchen, einen Termin beim zuständigen EU-Kommissar zu bekommen, und das Anliegen dort im kleinen Kreis dann noch einmal vortragen", so Reiners.

(RP)
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