Mönchengladbach Norbert Krause ist im "Miniatourfieber"

Mönchengladbach · Auf einer Carrera-Bahn bringt der Mönchengladbacher Künstler Schüler in den Fahrrad-Sprint "auf der Stelle". Bis Freitag können sich Schulen in der Stadt um eine Teilnahme bewerben.

 Norbert Krause tritt in die Pedale - mit dieser selbst gebauten Apparatur, die einen Fahrrad-Sprint auf die Carrera-Bahn überträgt, heizt der Künstler das Tourfieber in der Stadt an.

Norbert Krause tritt in die Pedale - mit dieser selbst gebauten Apparatur, die einen Fahrrad-Sprint auf die Carrera-Bahn überträgt, heizt der Künstler das Tourfieber in der Stadt an.

Foto: Stefan Voelker

Mark Cavendish hat schon was drauf. Wenn der Radsportsuperstar von der Isle of Man am 2. Juli auf der Bismarckstraße in den ersten Sprint der diesjährigen Tour de France gehen wird, sind 70 Stundenkilometer locker drin. Und das mitten in einer Tempo-40-Zone. Das größte Radrennen der Welt hat riesige Ausmaße. Norbert Krause mag es lieber kleiner. "Ich denke gerne in die andere Richtung", sagt der Künstler, der für außergewöhnliche Aktionen bekannt ist. Besonders gerne kombiniert er sie mit seinem liebsten Fortbewegungsmittel, dem Fahrrad. Das weiß auch Peter Schlipköter, Chef der Marketinggesellschaft. Er wünschte sich von Krause eine Aktion zur Tour. Nun bekommt er sie. Norbert Krause ist im Miniatourfieber. Mit Schülern geht er auf einer Carrera-Bahn in den Auf-der-Stelle-Sprint.

"Ich wollte etwas machen, das ein Kontrast zu den Ausmaßen der Tour ist. Die Strecke sollte klein sein und das Fahren funktionieren, ohne sich selber fortzubewegen", sagt Krause. Eine Carrera-Bahn hat den Maßstab 1:24. Und Fahrräder, die auf den Spuren der Bahn fahren können, gibt es auch. "Die wurden damals für eine Werbeaktion anlässlich der olympischen Spiele in London hergestellt. Im Internet habe ich eines gefunden", erzählt Norbert Krause. Weil er ohnehin ein Lastenfahrrad besitzt, baute er die Bahn auf die Ladefläche des dreirädrigen Drahtesels, setzte das Modellfahrrad auf die Spur und fertig war der erste Teil des Konstrukts.

Fehlt nur noch der Strom. Der kommt nicht aus der Steckdose, sondern aus den eigenen Beinen. "Um das Modellfahrrad auf der Bahn ans Laufen zu bringen, muss man auf einem Fahrrad, das auf einem Rollentrainer steht, in die Pedale treten. So erzeugt man Strom, mit dem man das Modellrad antreibt. Je schneller man tritt, desto schneller fährt es", erklärt der Künstler die Technik. Das passt zur Umweltfreundlichkeit des Fahrrads an sich. Nun richtet sich Norbert Krause mit seiner Idee an Schulen. Alle Klassen der Jahrgangsstufen neun und zehn können mitmachen.

"Aus den Bewerbungen losen wir vier Schulen aus, die dann von mir mit dem Miniatourfieber besucht werden. Jede Klasse ermittelt den schnellsten Sprinter auf der Carrera-Bahn. Die Sieger jeder Schule treten zusammen mit ihrem Lehrer beim Finale während des Turmfestes in Rheydt an", erklärt Norbert Krause den Modus. Gefahren werden müssen dabei 25 Runden auf der Carrera-Bahn. Jede Runde ist rund fünf Meter lang. Wer am schnellsten ist, gewinnt. Weil die Schüler auf dem Rollentrainer selber strampeln müssen, ist es eine durchaus sportliche Herausforderung. "Man wird für die 25 Runden wahrscheinlich an die zwei Minuten brauchen", meint Norbert Krause. Die Siegerschule wird ein Radsporttrikot bekommen, das extra bedruckt wird. Die Schüler erhalten kleine Preise.

"Ich möchte das Interesse für die Tour wecken. Die klassischen Bilder kennt man aus den Pyrenäen. Plötzlich sind die Fahrer mitten in Mönchengladbach. Das ist schon ein Kontrast", sagt Krause. Für den Tag, an dem die Radsportprofis durch die Stadt jagen, plant er eine weitere Aktion. Was genau es sein wird, möchte er noch nicht verraten.

Schulen, die beim Miniatourfieber mitmachen möchten, können sich bis Freitag, 12. Mai, unter 02161 6201770 oder mini@krause.info bewerben.

(RP)
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