Mönchengladbach Noch ein Prunkstück für den Nordpark

Mönchengladbach · Eine Gladbacher Investorengruppe baut an der Aachener Straße 10.000 Quadratmeter Bürofläche für 500 Arbeitsplätze, zudem gibt es eine Option für ein zweites Teilgrundstück. Bis zu 24 Millionen Euro werden im ersten Schritt investiert.

 Ein attraktiver Grünzug, auch mit etwas Wasser, soll Bestandteil des Areals zwischen Aachener und Enscheder Straße werden. Die Ansichten der Gebäude sind lediglich ein erster Entwurf.

Ein attraktiver Grünzug, auch mit etwas Wasser, soll Bestandteil des Areals zwischen Aachener und Enscheder Straße werden. Die Ansichten der Gebäude sind lediglich ein erster Entwurf.

Foto: Uwe Meincke/Ralf Maibaum

5000 Menschen, prophezeit Wirtschaftsförderer Ulrich Schückhaus, werden alsbald im Nordpark arbeiten. Am wenigsten ist davon bisher an der eigentlichen Schaufensterseite, der Aachener Straße, zu sehen: Dort befindet sich bisher noch gar keine Bebauung. Das allerdings wird sich zügig ändern. Dass der Online-Badhändler Reuter im Bereich zur Liverpooler Allee seine neue Zentrale errichten wird, war bereits seit dem Frühjahr bekannt; seit gestern nun ist klar, dass auch das danebengelegene Grundstück, zur Straße Am Nordpark hin, bald bebaut wird. Eine Investorengruppe hat das 15.000 Quadratmeter große Grundstück der städtischen Entwicklungsgesellschaft abgekauft und plant den Bau von 10.000 Quadratmetern Bürofläche. Mindestens 500 Arbeitsplätze sollen entstehen.

Wirtschaftsförderer Ulrich Schückhaus freut sich, "dass nach dem Paspartou und den Roermonder Höfen ein weiterer auf Vorrat gebauter Bürokomplex entsteht". Denn der Neubau wird spekulativ errichtet, ohne Vorvermietung. Mietanfragen für bis zu 5000 Quadratmeter seien allerdings schon vorhanden, sagt Projektentwickler Ralf Maibaum, der die Investoren vertritt. "Zwei von Mönchengladbacher Firmen, die jeweils mehrere Standorte hier zentrieren wollen, und eine weitere aus dem Krefelder Raum." Die Kombination aus guter Infrastruktur und im Verhältnis noch immer günstigen Büromieten solle aber auch Firmen aus Düsseldorf und Neuss ansprechen.

"Wir wollen noch in diesem Jahr in die Erde gehen", sagt Maibaum, der unter anderem bereits fünf Objekte im Denkmalbereich des Nordparks entwickelte. Mit im Boot ist - wie schon dort, aber beispielsweise auch An der Eickesmühle - der Aachener Architekt Uwe Meincke. Die genaue Ausgestaltung ist noch nicht in Stein gemeißelt, die oben gezeigte Ansicht lediglich ein erster Entwurf. "Zu Van Laack hin soll es aber eine fünfstöckige Bebauung geben", sagt Maibaum, der eine hochwertige Architektur verspricht. Die Parkplätze sollen größtenteils unterirdisch liegen, auf der Gebäuderückseite ist ein attraktiver Grünzug geplant. Dahinter - zur Enscheder Straße hin - haben sich die Investoren zudem die Option auf weitere 10.000 Quadratmeter gesichert, die bebaut werden soll, sobald die erste Fläche fertig und vermietet ist. Hier könnten dann zusätzliche bis zu 300 Arbeitsplätze entstehen.

18 bis 22 Monate Bauzeit seien vorgesehen, 20 bis 24 Millionen Euro würden investiert, sagt Maibaum (die Optionsfläche nicht einbezogen). Die Investorengruppe wolle namentlich nicht genannt werden, bestehe aber aus drei Mönchengladbacher Parteien. "Hier investieren Mönchengladbacher ihr Geld in Mönchengladbach. Das ist wahrlich nicht immer so gewesen."

Spätestens zur Münchener Immobilienmesse Expo Real im Oktober will die Wirtschaftsförderung neue Zahlen zur Entwicklung der Büroarbeitsplätze in der Stadt präsentieren. Zwischen 2010 und 2014 war die Zahl bereits von 38.861 auf 41.167 gestiegen. "Die positive Entwicklung der Arbeitsplätze ist im Wesentlichen auch eine der Büroarbeitsplätze", sagt Schückhaus - und tritt damit Behauptungen entgegen, die Logistik sei dabei Hauptmotor.

Bis auf ein 17.000 Quadratmeter großes Grundstück zwischen Liverpooler Allee und Technischem Hilfswerk sind damit alle Flächen an der Aachener Straße verkauft und verplant. Dahinter liegt jedoch noch einiges an weiteren Arealen. "Riesige Flächen gibt es im Nordpark jetzt nicht mehr, aber es zieht sich auch noch, bis wirklich alles weg sein wird", sagt Schückhaus. Klar ist aber schon jetzt: Die 5000 Arbeitsplätze, die es einmal geben wird, sobald alle derzeit bekannten Projekte umgesetzt sind, werden noch lange nicht das Ende der Fahnenstange sein im Nordpark.

(tler)
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