Mönchengladbach Neue Busse mit LEDs und Spritsparsystem

Mönchengladbach · 5,2 Millionen Euro investiert die NEW mobil und aktiv 2016 in ihre Busflotte. Sie umfasst 240 Fahrzeuge in Gladbach und Viersen. 22 neue Linienbusse bieten mehr Komfort für Fahrgäste und Fahrer. Die Fahrzeuge sind umweltfreundlicher.

 22 neue Busse nimmt die NEW mobil und aktiv in Betrieb. Sie bieten mehr Komfort und sind umweltfreundlicher.

22 neue Busse nimmt die NEW mobil und aktiv in Betrieb. Sie bieten mehr Komfort und sind umweltfreundlicher.

Foto: Detlef Ilgner

Haben Busse Sex-Appeal? Sind sie schnurrende Katzen, die sich flink über unsere Holper-Straßen bewegen? Oder ist der Bus an sich ganz profan nur so ein viereckiger Kasten auf Rädern? Diese Fragen kann man ganz nüchtern und sachlich beantworten und da alle Basisfakten aufzählen: PS, Sitzplätze, Zylinderzahl, Abgasnorm. So quasi eine Art Busse-Quartett: Wer hat mehr?

So ein Bus ist deutlich mehr. Und wenn die NEW, die jährlich zehn Prozent ihrer alten Linienbusse durch neue ersetzt, dann eine neue Flotte mit 22 Fahrzeugen präsentiert, dann werden die Anhänger des Öffentlichen Nahverkehrs sogleich die notwendigen Schlüsse daraus ziehen. Zum Beispiel ob die Fahrzeuge besonderen Komfort haben. Oder ob sie umweltgerecht sind. Oder ob sie einen abklappbaren Sicherheitsaußenspiegel haben, der die Rundumsicht verbessert und Beschädigungen vermindert.

Bleiben wir bei der letzten Aussage, um gleich ein Thema sauber abzuhandeln. Ja, die 13 neuen Solo- und neun Gelenkbusse haben diesen besonderen Klappspiegel. Aber sie haben auch noch viel mehr und hören alle auf den Typ "Urbino". Konzentrieren wir uns aber weiter auf die Fakten. 5,2 Millionen Euro investiert die NEW mobil und aktiv in ihre Busflotte. Die umfasst 25 Fahrzeuge in Viersen und 205 Busse in Gladbach. Alle sind vollständig barrierefrei und mit der grünen Feinstaubplakette ausgestattet. Mit anderen Worten: Top-Qualität.

Nun sind die neuen "Urbinos" - für Busse-Quartett-Spieler: Urbino ist die Modellreihe - eine konsequente Weiterentwicklung des Vorgängers, der schon seit längerem für die NEW im Einsatz ist. Die neuen Busse allerdings kommen auch deutlich aufgehübscht daher: neues Design, neue Features und energiesparende LEDs, die künftig die Fahrtziele anzeigen und auch für Sehbehinderte besser lesbar sein sollen. Die LED-Beleuchtung ist auch im Bus zu sehen, und wer denkt, er würde jetzt nur noch im künstlichen Buslicht die Zeitung lesen können, muss sich nicht grämen: Es gibt besonders gestaltete Glasdachluken, durch die das Tageslicht in das Innere gelangt.

Die Sitzplätze sind anders gestaltet, verspricht die NEW, und Podeste gibt's auch weniger, damit die Fahrgäste einfacher ihre Plätze erreichen können. Hinten sind auch zusätzliche Klappsitze für Menschen, die in ihrer Mobilität eingeschränkt sind. Und auch die Fahrer der 22 Solaris Niederflurbusse dürfen sich über ergonomische Arbeitsplätze freuen, von denen aus sie die Gladbacher Straßenwelt besser beobachten können. Und ja, die Fahrersitze sind auch belüftet, was an heißen Sommertagen ein wahrer Segen sein wird.

Kommen wir zu den Fakten, die vor allem für die Menschen wichtig sind, die unter der Luftverschmutzung leiden. Die NEW hat in den vergangenen Monaten alle Busse in Gladbach und Viersen mit einem Spritsparsystem ausgestattet. Es heißt "RIBAS" und bietet dank eines Bordcomputers die Möglichkeit, den Kraftstoffverbrauch um mehr als fünf Prozent zu senken. Für alle 210 Linienbusse bedeutet das: Jährlich werden 390.000 Liter Diesel eingespart, was dazu führt, dass über 1000 Tonnen CO2 vermieden und andere Schadstoffe wie Kohlenmonoxid, Feinstaub und Stickoxide deutlich reduziert werden. Weil auch alle Fahrzeuge über die neueste Technik zur Abgasreduzierung (Euro 6) verfügen, behauptet Wolfgang Opdenbusch, Geschäftsführer der NEW mobil und aktiv: "Damit bleibt unsere Busflotte auf einem sehr hohen Niveau in puncto Technik und Umweltfreundlichkeit."

Damit dies auch Normalmenschen mitbekommen, die Busfahren meiden und aufs eigene Auto setzen, beteiligt sich die NEW an einer Kampagne des Verbandes Deutscher Verkehrsunternehmen. "Der Bus bewegt besser", heißt sie und macht deutlich, dass jeder Fahrgast im Bus auf zehn Kilometern 660 Gramm weniger Treibhausgase verursacht, als wenn er im eigenen Auto unterwegs wäre. Gestern beim Pressetermin zur Vorstellung der neuen Busflotte hielten die wichtigen Leute von NEW mobil und aktiv CO2-Sparsäcke in der Hand. Darin war aber kein Kohlenstoffdioxid. Sondern Sonnenblumenkerne.

(RP)
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