Mönchengladbach Netzwerk gegen Plastikmüll in Meeren

Mönchengladbach · Thomas Kubendorff, ehemaliger Landrat und Nachhaltigkeitsbotschafter, hat große und kleine Beispiele parat, um die Notwendigkeit des Handelns zu unterstreichen: Der gigantische Strudel von Plastikmüll im Nordpazifik fordert ebenso zum Umdenken auf wie das Bienensterben im Kreislehrgarten in Münster. Beides verursacht der Mensch. Und was er verursacht, kann er auch ändern. Und zwar hier und jetzt und auf kommunaler Ebene, ohne die große Politik aus ihrer Verantwortung zu entlassen. Das ist die Botschaft des Vereins LAG 21, dem Netzwerk Nachhaltigkeit NRW. Auf seiner Tour durch die Regionen machte der Verein jetzt in Mönchengladbach Station und warb für das Engagement der Zivilgesellschaft und die Vernetzung der Akteure.

 Mikroskopisch kleine Plastikteilchen schwimmen auch in unseren Gewässern. i

Mikroskopisch kleine Plastikteilchen schwimmen auch in unseren Gewässern. i

Foto: Thomas Man

Eine gute Nachricht vorweg: es geht nicht nur darum, Menschen und Institutionen zusammenzubringen, es gibt auch finanzielle Mittel. Es muss nicht alles selbst gestemmt werden, die Stiftung Umwelt und Entwicklung NRW ist mit im Boot, berät nicht nur, sondern macht auch Gelder locker. Die mehr als dreißig Vertreter von Institutionen, Verbänden und Vereinen, die sich im Gebäude der Volkshochschule Mönchengladbach eingefunden hatten, werden es mit Freude zur Kenntnis genommen haben. Bisher ist das Angebot der Stiftung in Mönchengladbach nämlich noch weitgehend unbekannt: In den vergangenen 16 Jahren wurden hier nur sechs Projekte unterstützt, in Köln waren es beachtliche 132.

Die LAG 21 hat es sich zur Aufgabe gesetzt, die großen, von der UNO ebenso wie von der Bundes- und Landesregierung verabschiedeten Nachhaltigkeitskonzepte für die Kommunen greifbar zu machen und lokale Projekte zu unterstützen. Dabei wird der Nachhaltigkeitsbegriff nicht nur auf Bereiche wie Umwelt-, Ressourcen- oder Klimaschutz angewendet, sondern auch auf Handlungsfelder wie Bildung, sozialer Zusammenhalt, Inklusion oder Quartiersentwicklung. "Nachhaltigkeit ist eine Querschnittsaufgabe, die viele Bereiche betrifft", erklärt Kai Oebels von LAG 21. Lokales und kommunales Handeln sei der Motor für eine globale nachhaltige Entwicklung. Deshalb ist der Verein in NRW unterwegs, lädt in sechszehn Städten zu Regionalveranstaltungen ein, will Menschen und Institutionen miteinander ins Gespräch bringen, vernetzen und so neue Projekte anstoßen. Dabei unterstützt LAG 21 konkret bei der Vernetzung, die Landesstiftung Umwelt und Entwicklung berät und kann Gelder bereitstellen. Die finanzielle Förderung ist auf die Förderbereiche Umweltarbeit und Entwicklungspolitik begrenzt. "Wir fördern Projekte von gemeinnützigen Organisationen in diesen beiden Feldern", erklärt Gerald Knauf von der Landesstiftung. "Zunehmend kommen Projekte hinzu, die beide Bereiche gleichzeitig bedenken und abdecken. Das freut uns besonders."

Die Mönchengladbacher Vertreter der Institutionen und Vereine konnten sich in Kooperationsinseln zusammenfinden, Ideen austauschen, Gemeinsamkeiten entdecken und kreativ werden. Vielleicht wurde schon das eine oder andere Projekt geboren, das für mehr Nachhaltigkeit sorgt und dafür auch noch Fördergelder in die Stadt holt.

(RP)
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