Mönchengladbach Nachwuchs schmückt Finale der Konzertreihe

Mönchengladbach · Sechs Kinder traten im Mittwochsprogramm des letzten Sinfoniekonzerts mit dem Orchester auf.

 Lisa Koenen (11) spielte mit den Sinfonikern ein Flötenkonzert von Robert Woodcock. Dabei konnte sie sich gut gegenüber dem Orchester behaupten.

Lisa Koenen (11) spielte mit den Sinfonikern ein Flötenkonzert von Robert Woodcock. Dabei konnte sie sich gut gegenüber dem Orchester behaupten.

Foto: Knappe

Das hat es schon lange nicht mehr gegeben: einen ausverkauften Konzertsaal im Theater bei einem Sinfoniekonzert. Grund dafür war sicher die Präsentation der Gewinner des dritten Nachwuchs-Wettbewerbs "Bühne frei", die auch viele Jugendliche anlockte. Sechs ebenso glückliche wie aufgeregte junge Künstler und ausnahmslos erstklassige Leistungen übten auf das Publikum eine ungeheure Faszination aus.

Robert Woodcocks Flötenkonzert Nr. 3 C-Dur hatte sich die elfjährige Blockflötistin Lisa Koenen ausgesucht. Mit ihrer Sopranflöte, die sie klangschön und atemberaubend flink zu handhaben wusste, konnte sie sich trotz des naturgemäß nicht eben voluminösen Tons ihres Instruments selbst in diesem großen Raum durchsetzen. Daran hatte die Kammerbesetzung der Niederrheinischen Sinfoniker dank rücksichtsvoller Begleitung, worauf Mihkel Kütson, der ganz auf seine kleinen Solisten eingestellte Generalmusikdirektor, peinlich genau achtete, maßgeblichen Anteil.

Geigerin Hannah Forg ist mit 13 Jahren schon eine groß gewachsene junge Dame. Ihre mit samtigem Ton veredelte Romanze Nr. 2 F-Dur von Beethoven atmete schon erstaunliche Reife, und das Miteinander mit dem nun auf "normale" Größe angewachsenen Orchester gelang ohne Fehl. Auch Sophie Stein (15) ist bereits hörbar orchestererfahren. Das Rondo aus Ludwig August Lebruns (1752-1790) Oboenkonzert Nr. 1 d-Moll spielte sie glasklar, mit einnehmender Musikalität und bewundernswerter Lockerheit.

Clara Stümke (8) war mit ihrem Viertelcello sofort der Liebling des Publikums. Doch sie ist weit mehr als klein und süß - mit sehr beachtlichem Durchsetzungsvermögen wusste sie Tempi vorzugeben und mit bestechendem spieltechnischen Vermögen in zwei Sätzen eines Cello-Concertinos von Bernhard Romberg zu begeistern.

Auch zwei junge Herren gehörten zu den Preisträgern. Lian Elias Schell brachte trotz seiner erst zehn Jahre Musikalität und Einfühlsamkeit für die anspruchsvolle "Élégie" von Gabriel Fauré mit, und Jan Breer (12) wagte sich mit einnehmender Tonschönheit und ohne Kiekser an zwei Sätze aus dem Hornkonzert Nr. 3 Es-Dur, KV 447 von Mozart. Er wurde, wie alle seine jugendlichen Kollegen, am Schluss enthusiastisch gefeiert.

Den zweiten Teil des Konzerts bildete eine maßstäbliche Wiedergabe der "Pastorale". Eine Besprechung der Interpretation dieser Beethoven-Sinfonie und weiterer Werke, die am Donnerstag in der Kaiser-Friedrich-Halle erklangen, folgt.

(oeh)
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