"Musical greets Pop" in Mönchengladbach Konzert-Fans bleiben auf Kosten sitzen

Mönchengladbach · Es hätte eines der Events des Jahres werden können: In der Kaiser-Friedrich-Halle sollte im Februar die Konzertreihe "Musical greets Pop" stattfinden. Doch kurzfristig wurde die Veranstaltung abgesagt. Die Käufer warten bis heute vergeblich auf die Erstattung der Ticket-Kosten.

Damals hieß es seitens der Vorverkaufsstellen, man solle sich an den Veranstalter der Konzertreihe, Oase Gastro GmbH, wenden. "Am 20. Februar hatten wir die Käufer in einer E-Mail darüber informiert, dass sie sich an den Veranstalter wenden sollen, wenn sie die Kosten für die Tickets erstattet haben möchten. Zu diesem Zeitpunkt war uns nicht bekannt, dass dieser insolvent ist", sagte uns Rebecca Miller vom Ticketportal "AD-Ticket". Doch weder telefonisch war bei der Oase Gastro GmbH jemand zu erreichen, noch konnte man auf die Website der Firma zugreifen. Erst einige Wochen später habe man bei AD-Ticket erfahren, dass der Veranstalter Insolvenz angemeldet hat. "Die Kunden, die sich dann noch bei uns gemeldet haben, haben wir an den Insolvenzverwalter verwiesen", sagt Miller.

"Ich habe immer noch kein Geld erstattet bekommen. Bald übergebe ich die Sache meinem Rechtsanwalt", teilte uns eine verärgerte Käuferin mit. Einer der Stars der Konzertreihe im Februar sollte Alexander Klaws, Gewinner der RTL-Show "Let's Dance" sein. Er teilte damals auf seiner Homepage mit, dass er die Zusammenarbeit mit der Oase Gastro GmbH aufgekündigt habe. Die Entscheidung sei dem Sänger und Tänzer nicht leicht gefallen, aber man habe sich "an dieser Stelle ganz klar von den Handlungen und den Entscheidungen des Veranstalters distanzieren" müssen, hieß es auf der Facebook-Seite von Klaws.

Seitens der Rechtsanwaltskanzlei "Brinkmann und Partner", welche das Insolvenzverfahren der Oase Gastro GmbH verwaltet, heißt es auf Anfrage unserer Redaktion: "Die Betroffenen konnten ein Formular ausfüllen, in dem sie ihre Ansprüche gelten machen konnten. Darüber wurden die Ticketportale informiert". Die Frist für diese Anmeldung ist jedoch am 15. Juni verstrichen. "Von einer Frist haben wir nichts gewusst", sagt wiederum Miller von "AD-Ticket".

"Es besteht noch die Möglichkeit, die Ansprüche auch nach der Frist geltend zu machen, allerdings wird dafür eine Gebühr in Höhe von 20 Euro erhoben", heißt es seitens der Rechtsanwaltskanzlei. Diese Kosten würde das Gericht wegen des Mehraufwands veranschlagen. Verärgerte Käufer sollten jedoch bedenken: Die Chancen, das Geld für die Tickets tatsächlich noch zurückzubekommen seien "sehr, sehr gering", so eine Mitarbeiterin der Kanzlei.

Doch nicht nur geprellte Konzert-Fans warten wohl vergeblich auf ihr Geld. Auch Peter Schlipköter, Geschäftsführer der MGMG, die für dieses Event die Kaiser-Friedrich-Halle vermietet hatte, wurden die Stornokosten für das Event bislang nicht erstattet. "Wir haben die Sache nun an den Insolvenzverwalter weitergegeben", sagte Schlipköter.

(skr)
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