Mönchengladbach Müll an Straßenrändern sorgt für Ärger

Mönchengladbach · An den Grünstreifen von Autobahnen und Bundesstraßen befindet sich laut vieler Bürger immer mehr Müll. Sie fordern, dass der Unrat häufiger und früher entfernt wird. Der zuständige Landesbetrieb Straßen NRW relativiert.

 Gängiges Bild an den Autobahnen rund um Mönchengladbach: Müll liegt auf den Grünstreifen neben den Straßen.

Gängiges Bild an den Autobahnen rund um Mönchengladbach: Müll liegt auf den Grünstreifen neben den Straßen.

Foto: bsen

Mal ehrlich: Haben Sie nicht auch schon einmal kurz das Fenster runtergekurbelt, um mal eben die unliebsame Verpackung des Snacks eines Schnellrestaurants zu entsorgen? Nein? Umso besser. Die Reinigung der Straßen verursacht NRW-weit nämlich Kosten in Millionenhöhe. Und auch auf Mönchengladbachs Straßen, besser gesagt auf den Autobahnen rund herum, besteht ein Müllproblem. Leser, die sich bei uns gemeldet haben, monieren die zunehmende Vermüllung der Böschungen und die mangelnde Reinigung der Grünstreifen.

Der zuständige Landesbetrieb Straßen NRW bestätigt gegenüber unserer Redaktion, dass auf den Gladbacher Autobahnen im Jahr rund 1400 Tonnen Müll anfallen. "Besonders an Strecken, die viele Autofahrer nutzen, um in den Urlaub zu kommen, ist das Müllaufkommen groß", sagt Norbert Cleve, Pressesprecher von Straßen NRW.

Eine ausufernde Vermüllung der Grünstreifen kann er indes aber nicht feststellen. "Wir haben seit Jahren zwar ein hohes, aber ein konstantes Aufkommen an Müll", sagt er. Straßen NRW lässt die Ränder der Autobahnen und deren Auffahrten ein bis zwei Mal pro Jahr reinigen. In Sonderfällen auch drei Mal. Anders schaue es an den Parkplätzen aus. "Dort wird zwei Mal pro Woche der Müll abgeholt, in den Ferien ein Mal mehr", sagt Cleve.

Meistens würden dafür Fremdfirmen beauftragt. Wie viele Mitarbeiter eingesetzt würden und wann die Arbeiten erfolgten, könnten die Firmen im Rahmen des Auftrags selbst entscheiden.

In den Zuständigkeitsbereich des Landesbetriebs fallen neben den Autobahnen beispielsweise auch die Bundesstraßen. Ehrenamtliche Müllsammler kritisieren die Zeiträume, in denen dort die Grünstreifen gereinigt würden. Meist warte man so lange, bis im wahrsten Sinne Gras über den Müll gewachsen sei. Die Folge: Bei der Mähung der Seitenstreifen würde der Müll gehäckselt und bliebe am Straßenrand liegen. Die Müllsammler regen daher an, den Unrat bereits im Februar oder März zu entfernen, bevor Gras und Sträucher wieder wachsen.

"Das hängt natürlich von den jeweiligen Verträgen mit den Firmen ab. In der Regel versuchen wir aber, die Bereiche nach dem Winter und vor der Mähsaison zu reinigen. Andernfalls kann ich mir vorstellen, dass auch die Mähmaschinen kaputt gehen könnten, wenn diese den Müll mit zerkleinern. Wegen der Länge der Strecken kann es aber natürlich vorkommen, dass der Müll erst nach dem Sprießen des Grases eingesammelt wird", sagt er.

Den Vorwurf, die Feuerwehren hätten wegen durch Müll verstopfte Abflüsse vermehrt zu tun, weißt Norbert Cleve aber zurück. "Verstopfte Abflüsse gibt es eher weniger", sagt er.

Fazit: Da auch der Landesbetrieb nur begrenzte finanzielle und besonders personelle Ressourcen hat, ist in diesem Fall in nächster Zeit wohl nicht mit einer Verbesserung zu rechnen.

(maxk)
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