Prototyp auf Testfahrt Erlkönig am Mönchengladbacher Hauptbahnhof entdeckt

Mönchengladbach · Was versteckt sich hinter der Tarnfolie dieser Limousine? Am späten Montagnachmittag kurvte ein bislang unbekannter Prototyp mit schwedischem Kennzeichen am Mönchengladbacher Hauptbahnhof entlang. Um einen Volvo handelt es sich wohl nicht.

 Das unbekannte Fahrzeug in Mönchengladbach.

Das unbekannte Fahrzeug in Mönchengladbach.

Foto: Theo Titz

Gegen 17.50 Uhr am Montagnachmittag staunten viele Mönchengladbacher, als die unbekannte Limousine, komplett in sogenannte Krisselfolie gehüllt, an der Hindenburgstraße am Hauptbahnhof entlang fuhr. Die Verkleidung ist typisch für Autohersteller, wenn sie ihre noch unbekannten Modelle zum Testlauf auf die Straße schicken. Um Konkurrenten nicht zu viel zu verraten, werden die Prototypen so verschleiert. Genannt werden diese Fahrzeuge auch Erlkönige.

Der erste Verdacht fiel ob der Form und des Kennzeichens auf den schwedische Autokonzern Volvo, der ein neues Modell zum Volvo-Autohaus an der Krefelder Straße geschickt haben könnte. Im nächsten Jahr soll eine neue Version des S60 - der Volvo-Konkurrenz zur Mercedes C-Klasse oder der BMW 3er-Serie - auf den Markt kommen.

 Handelt es sich hierbei um das Lynk&Co-Modell 03?

Handelt es sich hierbei um das Lynk&Co-Modell 03?

Foto: Theo Titz

Doch beim besagten Autohaus winkt man ab: "Weder die zu erkennenden Sport-Schalensitze noch das Panorama-Schiebedach sind im neuen S60 verbaut", sagt Geschäftsstellenleiter Labinot Coraj. Er durfte das neue Modell schon im vergangenen Jahr im schwedischen Göteborg unter die Lupe nehmen.

Dann aber die Auflösung: Bei dem versteckten Fahrzeug handelt es sich um das "Modell 03" von Chinas Volvo-Schwester Lynk & Co. Das bestätigt auch Coraj. Der Wagen könnte laut "Autobild" Ende 2018 in China auf den Markt kommen und basiert auf dem Volvo S40. Beim einzigen Volvo-Händler in der Stadt wurde das "Modell 03" allerdings nicht vorstellig. "Wir haben das Fahrzeug noch nie gesehen", sagt Coraj. Was die chinesisch-schwedische Co-Produktion in der Mönchengladbacher Innenstadt verschlug, ist daher weiterhin unklar.

Genauso unklar wie Sinn und Zweck der Heckkonstruktion. Ein Neusser KFZ-Meister und Labinot Coraj sind sich einig: Das auf der Heckklappe montierte Gerät führt Messungen durch - nur was genau erhoben wird, auch das war bislang nicht zu erfahren.

(cbo)
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