Mönchengladbach Die vergessenen Ela-Bäume

Mönchengladbach · Wucherndes Efeu zerstört gerade Privatgaragen in Lürrip. Die Besitzer würden es gerne beseitigen. Geht aber nicht. Ein Zaun, aufgestellt von der Stadt, verhindert das. Hinter dem Gitter liegen Bäume - Überreste von Sturm Ela, der 2014 wütete.

 Nach dem Sturm Ela wurden die Baumstämme auf dem Gelände gelagert.

Nach dem Sturm Ela wurden die Baumstämme auf dem Gelände gelagert.

Foto: Korsten

Früher gab es auf dem Gelände in Lürrip einen Spielplatz. Heute ist dort eine kleine Wildnis entstanden. Dass sich lange Zeit niemand mehr um das städtische Grundstück Am Lauterkamp gekümmert hat, ist offensichtlich. "Seit über zwei Jahren haben wir immer wieder versucht, bei der Stadt einen Zuständigen zu erreichen. Fehlanzeige", sagt Christoph Kramer, der an dem Grundstück eine Garage hat. Anwohner hätten Grünflächenamtsmitarbeiter angesprochen, die sagten, dass Kollegen vom Bereich Forst zuständig seien. Die wiederum hätten erklärt, das Jugendamt sei zuständig - weil es ja den Spielplatz gebe. Das habe dann aber wieder auf das Grünflächenamt verwiesen. Zuletzt hätten sich die Anwohner dann anhören müssen, dass die Stadt gar nicht mehr zuständig ist.

Sich über wucherndes Unkraut zu ärgern ist eine Sache, aber langsam erobert die Natur auch die angrenzenden Privatgaragen. "Efeu wächst schon durch die Garagenwände und beschädigt sie", sagt Korsten. Die Anwohner wären sogar bereit, das Rankgewächs auf städtischem Gelände selbst wegzumachen. Geht aber nicht. Denn der Bereich ist eingezäunt. Und an dem Gitter hängt ein Schild: "Betreten verboten."

 Seitdem habe sich niemand mehr um das Grundstück gekümmert, klagen Anwohner.

Seitdem habe sich niemand mehr um das Grundstück gekümmert, klagen Anwohner.

Foto: Korsten

"Nach dem Sturm Ela hat die Stadt dort die Stämme von umgestürzten und zersägten Linden deponiert. Das muss man sich mal vorstellen: Der Sturm war im Juni 2014", sagt Korsten. Seitdem habe sich niemand mehr gekümmert. Die Vegetation sei mittlerweile an einigen Stellen zwei Meter hoch gewachsen, verbreite sich bis in angrenzende Gärten und bringe viel Ungeziefer mit.

Zuständig für die "vergessenen Ela-Bäume" ist seit 1. Juli dieses Jahres der Stadtbetrieb Mags. Der kümmert sich um öffentliche Grünflächen, um Forstsachen und auch um die Pflege von Spielplätzen. Dazu kommen noch die Bereiche Abfallwirtschaft, Friedhöfe, Straßenmanagement und Straßenreinigung. Jede "Menge Holz" also, denn gerade hier hat sich viel angestaut. Nach einer Anfrage unserer Redaktion dort wurde versichert, dass man sich "sehr bald" um die Baumstämme kümmere und sie vom Gelände holen wolle. Und auch der Grünschnitt werde zeitnah in Angriff genommen, so Mags-Sprecherin Anne Peters-Dresen.

Die Frage, ob der Spielplatz denn auch bald wieder in Betrieb genommen werde, konnte man bei Mags aber nicht beantworten. Dafür sei die Stadt zuständig. Dort wurde gestern versichert, dass man nicht vorhabe, den Spielplatz Am Lauterkamp aufzugeben. Wann aber die Spielgeräte repariert sind, das müsse die Mags. . .

(RP)
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