Mönchengladbach CDU fordert Aktion gegen Schrottautos

Mönchengladbach · Sie parken auf dem Standstreifen, ohne Kennzeichnen, gammeln vor sich hin: Seit Jahren ärgern sich die Politiker über ausrangierte Autos. Die Stadt geht dagegen vor, verhängt Bußgelder. Auch Autohändler geraten verstärkt ins Blickfeld.

 Ein Mercedes steht ohne Kennzeichen an der Reyerhütter Straße. Die Stadt hat einen roten Aufkleber angebracht.

Ein Mercedes steht ohne Kennzeichen an der Reyerhütter Straße. Die Stadt hat einen roten Aufkleber angebracht.

Foto: Ilgner

An der Reyerhütter Straße stehen am Straßenrand zwei Autos der Marke Mercedes: einer ist weiß, der andere schwarz. Beiden gemein ist, dass sie keine Kennzeichen haben. An der Annakirchstraße parkt ein silberner VW-Polo - ebenfalls ohne Nummernschild. Bei allen drei Fahrzeugen könnte es sich um - wie der CDU-Ratsherr Markus Heynckes sie bezeichnet - "Schrottautos" handeln: Sie werden von ihren Eigentümern abgemeldet und gammeln vor sich hin.

Man könnte auch klipp und klar sagen: Viele Autos werden so illegal, weil rechtswidrig entsorgt, bis die Stadt sie irgendwann abschleppen lässt. "Schrottautos wirken sich negativ auf das Stadtbild aus, wenn sie über Wochen öffentlich vergammeln. Solche Schandflecke dürfen wir nicht dulden, wenn wir Gladbach sauberer machen wollen", sagt Heynckes, der umweltpolitischer Sprecher der CDU-Ratsfraktion ist.

Heynckes will das Problem in der nächsten Sitzung des Umweltausschusses ansprechen und von der Stadt wissen, wie sie stärker dagegen vorgehen wird. Fakt ist: Rund 3000 Mal jährlich muss das städtische Ordnungsamt eingreifen, weil Autos ohne Kennzeichen am Straßenrand stehen. Meist sind es Anwohner, die auf die offenbar nicht mehr betriebsbereiten Autos aufmerksam machen.

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Foto: Susanne Genath

Aber auch städtische Mitarbeiter - vor allem der Kommunale Ordnungsdienst - melden diese Fahrzeuge. Das Ordnungsamt schaltet dann den Zentralen Ermittlungsdienst der Stadt ein, der sich ein Bild vor Ort macht. Da die Autos nicht an Straßen oder öffentlichen Plätzen stehen dürfen, bekommen sie einen roten Aufkleber. Er besagt: Innerhalb von maximal 14 Tagen muss das "Schrottauto" entfernt werden. "Das führt in 90 Prozent aller Fälle dazu, dass die Eigentümer ihr Kfz daraufhin entfernen. Diese Fälle sind dann für uns erledigt", sagt Ordnungsamts-Leiterin Annegret Ketzer.

Es bleiben die hartnäckigen Fälle: Autofahrer, die sich nicht um ihr Altgefährt kümmern, es am Straßenrand entsorgen. "Diese Fahrzeuge werden abgeschleppt und so lange auf ein Gelände gebracht, bis sie verschrottet werden", sagt Ketzer. Zeitgleich wird ein Bußgeldverfahren eingeleitet. Zwischen 100 bis 200 Euro werden fällig, dazu müssen die Besitzer das Abschleppen, das Verschrotten und die Verwaltungsarbeit bezahlen (insgesamt 87 Euro). Weil das Kennzeichnen in der Regel fehlt, stellen die Kontrolleure den Halter über die Fahrgestellnummer fest. Aber auch das ist Fakt: Im Vorjahr konnte sich die Stadt nur in zehn Prozent aller Fälle die Kosten von Autobesitzern zurückholen.

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CDU-Ratsherr Heynckes hat jüngst festgestellt, dass auch Gebrauchtwagenhändler von ihnen angebotene Fahrzeuge an die Straße stellen. "Das war jetzt mehrfach am Bunten Garten so, haben Anwohner uns gemeldet", sagt er. Die Stadt kennt auch dieses Problem, das vor allem an der Krefelder Straße zu beobachten ist. Ordnungsamtsleiterin Ketzer: "Das ist nicht zulässig. Wir weisen regelmäßig die Betriebe darauf hin. Es gibt da auch nicht die Möglichkeit, eine Sondernutzung zu beantragen. Wer dies missachtet, muss mit einem Bußgeld bis zu 1000 Euro rechnen."

Kennen Sie auch Schrottautos, die seit Ewigkeiten herumstehen? Schicken Sie uns Ihre Fotos an opinio@rp-online.de und schreiben bitte dazu, wo das Auto steht (Straße und Stadt). Bitte keine Nummernschilder ablichten! Wir zeigen die Fälle bei RP Online.

(RP)
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