Bund der Steuerzahler protestiert Rote Karte für Kinder-Ferienfreizeit der Gladbacher Polizei

Mönchengladbach · Seit Jahren bietet die Polizei Mönchengladbach in den großen Ferien eine Freizeit für die Kinder von den Polizeibeamten an, die von Kommissaren während der Dienstzeit geleitet wird. Jetzt hat das Innenministerium entschieden: Schluss damit, das ist Verschwendung von Steuergeldern.

 Der Bund der Steuerzahler nimmt die Gladbacher Polizei in die Kritik.

Der Bund der Steuerzahler nimmt die Gladbacher Polizei in die Kritik.

Foto: Julian Omonsky

Das Angebot gibt es seit Jahren: die Sommeraktion für Polizistenkinder. In den großen Ferien wird der Nachwuchs zwei Wochen lang im Präsidium an der Theodor-Heuss-Straße betreut, während Papa und Mama beruhigt ihren Dienst antreten können. Doch dann steckte jemand dem Bund der Steuerzahler, dass die Freizeiten in Mönchengladbach von Kommissaren der Besoldungsstufen A 10 und A 11 durchgeführt werden - in der Dienstzeit.

Jetzt ist es erst einmal vorbei mit dem Ferienspaß für Polizeikinder in der bisher gewohnten Form. Das hat das Innenministerium entschieden. "Die Ferienfreizeiten dürfen zwar gerne stattfinden, aber sie dürfen nicht von Polizeivollzugsbeamten oder Angestellten während der Arbeitszeit durchgeführt werden", sagte Wolfgang Beus, Sprecher des NRW-Innenministeriums unserer Redaktion.

Angesichts der öffentlichen Diskussion über zu wenig Polizei auf den Straßen ist das wohl für viele eine verständliche Entscheidung. Disziplinarmaßnahmen müsse die Gladbacher Polizei aber jetzt nicht erwarten, erklärte der Sprecher auf Anfrage.

Nicht nur die Polizei in Mönchengladbach hatte sich einen Rüffel vom Bund des Steuerzahlers eingehandelt, auch das Innenministerium selbst. Das habe, so der Vorwurf, trotz mehrfacher Anfragen zur fragwürdigen Freistellung von Polizeibeamten für Kinder-Ferienfreizeiten erst sehr spät reagiert. Beus verwies auf rechtlichen Fragen, deren Klärung Zeit in Anspruch nehme.

Ob es unter den neuen Bedingungen eine Fortsetzung der Sommerferienaktion geben wird, darüber muss im Gladbacher Polizeipräsidium noch entschieden werden.

(RP)
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