Mönchengladbach Module für den individuellen Lernerfolg

Mönchengladbach · Am Gymnasium am Geroweiher können Schüler aus drei verschiedenen Modulen wählen und so eigene Schwerpunkte setzen. Die Angebote werden ständig optimiert.

Jakob macht seine Hausaufgaben gerne zu Hause, dafür wählt er in der Schule lieber das Interessensmodul NaWi Kids. Dabei kann er mikroskopieren oder sich mit der Tierwelt beschäftigen, und alles, was er herausgefunden hat, fasst er anschließend in einer Power-Point-Präsentation zusammen. Seine Klassenkameradin Elena engagiert sich lieber bei der Schülerzeitung und nimmt außerdem ein Übungsmodul. Das ist eine Stunde, in der sie die Aufgaben in der Schule erledigt.

Das modulare Lernen ermöglicht diese Flexibilität im Gymnasium am Geroweiher. "Nicht alle Schüler brauchen das Gleiche, zum Beispiel eine zusätzliche Stunde in Deutsch oder Mathe", erklärt Christian Dern, Schulleiter am Gymnasium am Geroweiher. "Mit dem modularen Lernen stellen wir uns auf die Bedürfnisse der Schüler ein." Drei Varianten stehen zur Auswahl: Die Schüler entscheiden sich in jedem Quartal neu zwischen den Modulen "Interesse", "Vertiefung" und "Übung". Die Interessensmodule sind jeweils zweistündig und reichen von Sportangeboten über Theater, Schülerzeitung und mathematische Knobeleien bis hin zum Programm "JARA", einer Kooperation mit der RWTH Aachen und dem Forschungszentrum Jülich, bei der Schüler wissenschaftliche Experimente auf höchstem Niveau kennen lernen. Die Interessensmodule gehen über den normalen Lehrstoff hinaus und sind ein Stück Begabtenförderung.

Die Vertiefungsmodule dagegen bieten den Schülern Gelegenheit, Lernstoff zu wiederholen. "Zu Beginn wird erst einmal festgestellt, wo der Schüler Schwächen hat, dann werden sie entsprechend aufgearbeitet", erklärt Dern. Beim Übungsmodul können die Schüler Übungsaufgaben erledigen. Früher hieß so etwas mal Hausaufgaben, und tatsächlich können Schüler wie Jakob die Übungen auch zu Hause erledigen. Dann können sie in dieser Zeit in der Schule andere Angebote nutzen.

Vier Stunden wöchentlich stehen für die Module zur Verfügung. "Die Schüler können sie nach ihren Wünschen kombinieren", erläutert Markus Klemt, am Gymnasium am Geroweiher für die individuelle Förderung zuständig. Sie können zum Beispiel ein Interessensmodul und ein Übungsmodul wählen. Und weil individuelle Förderung auch Flexibilität umfassen muss, ist innerhalb des Quartals ein Wechsel möglich, beispielsweise, weil die Leistungen in einem Fach nicht den Erwartungen entsprechen und deshalb ein Vertiefungsmodul notwendig machen. Seit den Sommerferien gibt es das modulare Lernen in der jetzigen Form, und die Erfahrungen sind sehr positiv. "Die Schüler sind mit Begeisterung dabei", sagt Elternvertreter Jörn Kuhn. "Das ist eine echte Steigerung gegenüber dem vorherigen Ansatz, der auch schon selbstständiges Lernen umfasste."

Die Schüler wählen recht gleichmäßig zwischen den Modulen, nehmen die im Vertiefungsmodul angebotene Förderung ebenso in Anspruch wie die Möglichkeit, ihre Aufgaben zu erledigen oder in den Interessensmodulen Neues zu entdecken. Der Arbeitskreis, der das modulare Angebot konzipiert hat, bleibt immer am Ball, optimiert und probiert neue Angebote aus. Im zweiten Halbjahr soll es beispielsweise Wirtschaftsenglisch geben. Auch Tanztheater wird dazukommen.

(arie)
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