Mönchengladbach Mittelalter-Epos trifft Alltagsgeschichten

Mönchengladbach · Abwechslungsreicher Abend beim 24. Kitchentalk mit Rebecca Gablé und Claudio Ghin.

 Claudio Ghin (li.), Rebecca Gablé und Torsten Knippertz.

Claudio Ghin (li.), Rebecca Gablé und Torsten Knippertz.

Foto: Detlef Ilgner

Unterschiedlicher könnten die beiden geladenen Gäste an diesem Abend in der Kulturküche wohl kaum sein. Klar, beide lieben das geschriebene Wort und sind gebürtige Niederrheiner. Doch während das Erstlingswerk von Claudio Ghin gerade erst Einzug in die deutschen Buchhandlungen hält ("Da ist mir einer abgegangen!"), widmet sich die freie Schriftstellerin Rebecca Gablé bereits seit 21 Jahren dem Schreiben ihrer historischen Romane.

Nach ihrem Abitur fing sie an, neben ihrer Lehre zur Bankkauffrau erste Texte zu verfassen. Schließlich widmete sie sich nach ein paar Jahren ganz ihrer großen Leidenschaft und schaffte 1997 mit "Das Lächeln der Fortuna" schließlich den Durchbruch.

Bei Claudio Ghin war das anders: "Ich bin da so reingestolpert" - vom Texter und Poetry Slammer zum Kurzgeschichten-Autor. Im Gegensatz zu den gründlich recherchierten Mittelalterromanen von Gablé sind es eher die kleinen Alltagsgeschichten, die den 32-Jährigen inspirieren. Vor allem liebt er den Humor des Absurden: "Ich habe mein Hobby zum Beruf gemacht: Unsinn reden, Unsinn aufschreiben".

Doch nicht nur die recht unterschiedlichen Ansätze von Literatur machen diesen Abend so kontrastreich. Das genau 64 Minuten und 49 Sekunden lange Programm ist vollgepackt mit Spielereien wie "Halbwahren Lebensläufen", "Turbo-Talk"-Runden oder Publikumsfragen, bei denen die Künstler aus dem Nähkästchen plaudern. "Dieses Format ist extra zugeschnitten auf die Kulturküche", erklärt Projektleiterin Hannah von Dahlen, die seit Januar 2014 zusammen mit Moderator Torsten Knippertz regelmäßig den Kitchentalk organisiert.

Wie gut das Konzept ankommt, ist offensichtlich: Es ist gerammelt voll in der Kulturküche. Wer keinen Sitzplatz mehr ergattert hat, sucht sich einen geeigneten Platz zum Stehen. Besucherin Uschi Vitz ist begeistert von dem Konzept: Durch die Zeitbegrenzung, auf die "Timeinator" Christoph penibel achtet, bleibe das Programm knackig und mache einfach Spaß. Auch Sandra Stevens aus Viersen will wiederkommen. Besonders die lockere Atmosphäre und der humorvolle Umgang haben ihr gefallen.

(RP)
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