Mönchengladbach Mit Zusatzqualifikationen zum Erfolg

Mönchengladbach · Ohne lebenslanges Lernen kommt man nicht mehr weiter. Mehr denn je sind auch Soft-Skills im Berufsalltag gefragt. Wir sagen, wer Weiterbildung anbietet, was sie kostet und wie die Firmen die Arbeitnehmer unterstützen.

 Die 24-jährige Sandra Lais hat bereits mehrere Weiterbildungen bei der IHK Mittlerer Niederrhein gemacht.

Die 24-jährige Sandra Lais hat bereits mehrere Weiterbildungen bei der IHK Mittlerer Niederrhein gemacht.

Foto: IHK

Wer im Berufsleben vorankommen will, muss sich weiterbilden - und zwar ein Leben lang. Denn wer seine eigenen Fähigkeiten nicht ständig erweitert, bleibt auf der Karriereleiter zumeist auf einer der unteren Stufen stehen. Sich allein in Ellenbogen-Manier nach oben zu kämpfen, ist längst nicht mehr zeitgemäß. Mehr denn je sind neben fachlichen Qualifikationen auch Soft-Skills gefragt.

Dr. Thomas Erler, Leiter der Volkshochschule (VHS) Mönchengladbach, bestätigt den Trend vieler Arbeitnehmer hin zum "lebenslangen Lernen". Er sagt: "Für Interessierte bieten wir sehr gezielte, professionelle und neutrale Beratungen an, in denen wir versuchen, genau die Kurse für die Arbeitnehmer herauszusuchen, die ihnen beruflich weiterhelfen können". Die VHS habe vor einem halben Jahr sogar einen zusätzlichen Mitarbeiter eingestellt, der allein für den Bereich "Berufliche Weiterbildung" zuständig ist. Zwar würden auch weiterhin zertifikatsorientierte Kurse häufig frequentiert, doch vor allem die Kurse, die "Soft-Skills" für den Büroalltag vermitteln, sind gefragter denn je. "Wie gehe ich mit meinen Kollegen um? Wie kann ich Smalltalk halten oder was mache ich, wenn am Arbeitsplatz gemobbt wird? Das sind Themen an der Schnittstelle zwischen Psychologie und Beruf, mit denen man am Arbeitsplatz punkten kann", sagt Dr. Thomas Erler.

Die Teilnahme für den dreitägigen Kurs "Emotionale Intelligenz: Menschen besser einschätzen" in der VHS kostet beispielsweise 107 Euro. Doch nicht jeder Arbeitnehmer muss auch die volle Summe für einen solchen Kurs zahlen. Damit mehr Menschen Weiterbildung als Chance für die Zukunft begreifen, gibt es öffentliche Förderprogramme, die sich unter bestimmten Voraussetzungen mit bis zu 2000 Euro an persönlichen Weiterbildungskosten beteiligen. Die VHS ist Beratungsstelle für derartige Förderprogramme. "Wir prüfen, ob die Förderbedingungen erfüllt sind, und informieren über geeignete Bildungsangebote", sagt der Leiter der VHS.

Auch für Sandra Lais ist klar: Man lernt nie aus. Deshalb setzt die 24-Jährige auf die eigene berufliche Weiterbildung. Nach ihrer Ausbildung zur Kauffrau für Bürokommunikation bei Küppers Ingenieure wurde sie vom Mönchengladbacher Unternehmen übernommen und kümmert sich dort nun um die allgemeine Verwaltung - also beispielsweise um die Themen Buchhaltung, Personal, Rechnungsstellung und den Fuhrpark. "Meine erste Weiterbildung bei der Industrie- und Handelskammer war ein Vorbereitungskurs für die Abschlussprüfung", sagt sie. "Denn es war mir wichtig, meine Ausbildung erfolgreich zu Ende zu bringen. Und durch den Kurs habe ich mich optimal vorbereitet gefühlt." Ihr Arbeitgeber hat sie dabei unterstützt - finanziell und organisatorisch.

Nachdem Sandra Lais die feste Stelle in der allgemeinen Verwaltung übernommen hatte, kamen neue Aufgaben auf sie zu. "So habe ich dann den Bereich Reisekosten und das Fuhrparkmanagement übernommen", sagt sie. "Und auch darauf wollte ich mich optimal vorbereiten." Also hat sie weitere Kurse bei der IHK besucht. "Die Dozenten sind super", sagt sie.

(RP)
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