Mönchengladbach Mit dem Segelflieger in den Sommer

Mönchengladbach · Es war gerade einmal 5.16 Uhr und eigentlich noch dunkel, als Francis Norman in seinen Segelflieger stieg und den ersten Start des Tages hinlegte. Er ist einer der besten Piloten im Verein für Luftfahrt Mönchengladbach und eröffnete mit seinem Start das Mitsommernachtsfliegen auf dem Segelflugplatz Wanlo. Leider wurde sein Flug nicht das erhoffte schöne Erlebnis. Die Idee der Aktion ist es alljährlich, pünktlich zum Sommerbeginn von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang zu fliegen. Weil aber der Himmel sehr bedeckt war, konnte er die Sonne nicht sehen.

 Arend Dechow beim Rundflug über Wanlo.

Arend Dechow beim Rundflug über Wanlo.

Foto: Jörg Knappe

Umso mehr freuten sich die Veranstalter über die Gäste, die zum Gucken vorbeigekommen waren. Natalia Matusik aus Düsseldorf war eine von ihnen. "Ich habe von einer Freundin erfahren, dass hier heute geöffnet ist", erzählte sie. Weil sie immer schon einmal mit einem Segelflieger abheben wollte, ergriff sie beim Mitsommernachtsfliegen die Chance. Wer mochte, der konnte nämlich in einem Doppelsitzer einen Rundflug genießen. Als Natalia Matusik in die Maschine stieg, war sie etwas blass um die Nase und schaute leicht nervös drein. Doch in Arend Dechow hatte sie einen erfahrenen Segelflugpiloten an ihrer Seite. Er flog den Gast einmal rund über Wanlo. "Das war krass", sagte Natalia Matusik, als sie nach der Landung wieder ausstieg. "Leider war die Thermik schlecht, sonst hätte der Flug länger gedauert", entschuldigte sie Dechow für den etwas kurzen Flug.

Noch erfahrener als er ist Sören Schulz. Segelfliegen ist für ihn reine Entspannung. Im Beruf hat er es mit größeren Maschinen zu tun. Der 27-Jährige ist Pilot und fliegt eine Boeing 737. "Das kann man nicht vergleichen. In der Boeing ist alles viel technischer. Beim Segelfliegen geht es mehr um Sport", sagt er. Zwar dürfe man auch im Segelflieger nie die Konzentration verlieren, doch biete sich dabei die Gelegenheit, auch einmal einen Blick auf die Landschaft zu werfen. Von oben sieht die Welt nämlich ganz anders aus. Und das, was man eigentlich schon kennt, erscheint plötzlich in einer völlig neuen Perspektive. Gegen 22 Uhr hob schließlich der letzte Segelflieger des Tages ab.

(cli)
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